Elektromobilität E-Go bietet Batterietausch an – kann mit chinesischen Anbietern aber nicht mithalten
Anbieter zum Thema
Der E-Go Life braucht für einmal vollladen mehr als fünfeinhalb Stunden. Künftig können Fahrer des Elektro-Kleinwagens die Batterie auch tauschen lassen. Das dauert dann nur eine Stunde. Chinesische Autobauer kriegen das allerdings schneller hin.

Fahrer des E-Go Life sollen künftig die leer gefahrene Batterie ihres Autos gegen eine volle tauschen können, statt sie vollzuladen. Wie der Hersteller des Elektro-Kleinwagens mitteilte, sind die ersten beiden Tausch-Stationen jetzt in Betrieb: im Werk in Aachen sowie in Zülpich bei einem Servicepartner. Weitere sind geplant, zunächst in Düsseldorf und Hamburg.
Der Batteriewechsel dauert nach Angaben von E-Go 60 Minuten. Das ist eine verhältnismäßig lange Zeit. An den Battery-Swap-Stationen des chinesischen Elektroautobauers Nio beispielsweise dauert der Tauschvorgang rund drei Minuten. Allerdings sind die so genannten „E-Pits“ von E-Go keine vollautomatischen Stationen. Stattdessen wird die Batterie in der Werkstatt manuell getauscht. E-Go will den Vorgang künftig auf 30 Minuten verkürzen.
Schneller als Laden
Im Vergleich zum klassischen Stromtanken an der Ladesäule geht das Tauschen dennoch schon jetzt deutlich schneller. Da der E-Go Life nur einphasig mit 3,7-kW laden kann, dauert es mehr als Fünfeinhalb Stunden, bis die Batterie voll geladen ist.
Die Kunden bleiben beim Tausch Eigentümer ihrer Originalbatterie und müssen diese innerhalb eines Monats an der gleichen Station voll wieder abholen.
Der Service steht allen E-Go-Fahrern im Rahmen ihres Tauschkontingents zur Verfügung. Bis zu sechs Mal pro Monat können Kunden die Batterie kostenlos tauschen lassen. Sie zahlen laut E-Go dann weder für die voll aufgeladene neue Batterie noch für deren Einbau. Der Preis ab dem siebten Batterietausch ist abhängig vom individuellen Stundenverrechnungssatz des Service-Partners.
China: Industriestandard zum Batterietausch
In China bieten inzwischen mehrere Hersteller vollautomatische Batterietauschsysteme an. Einer der ersten war Baic – zunächst mit dem Fokus auf Taxis. Zuletzt hatte der Autobauer die vierte Generation seiner Battery-Swap-Stationen vorgestellt, an denen der Austausch nur 30 Sekunden dauern soll.
Auch Geely, Changan, SAIC und FAW sind inzwischen auf diesen Zug aufgesprungen. Die Chinesen halten diese Technik für zukunftsträchtig. Seit Anfang November existiert dort ein Industriestandard für den automatischen Batterietausch.
:quality(80)/p7i.vogel.de/wcms/43/fb/43fb206e776dd525ab9d8ee66ccbc3ca/99288023.jpeg)
Elektromobilität
Geely setzt auf Batterie-Wechselstationen, bei denen Autofahrer nicht aussteigen müssen
Nio hat unterdessen bereits die ersten europäischen Battery-Swap-Stationen geplant. Das Start-up feierte vor Kurzem seinen Marktstart in Norwegen und will dort bis Ende des kommenden Jahres 20 Tauschstationen errichten. Nio-Fahrer müssen die Batterie nicht mitkaufen, sondern können sie zum Fahrzeug dazu mieten (Battery as a Service).
(ID:47783611)