Fahrdienst-Vermittler Chinesische Behörden zwingen Didi-Aktie kurz nach dem Start in die Knie

Von dpa

Erst Höhenflug, dann Absturz: Nach seinem Börsengang letzte Woche war Didi zeitweise rund 80 Milliarden Dollar wert. Jetzt werfen die chinesischen Behörden dem Fahrdienstvermittler „schwerwiegende Verstöße“ vor – und der Aktienkurs bricht ein.

Der Didi-Hauptsitz in Peking.
Der Didi-Hauptsitz in Peking.
(Bild: Didi)

Der Aktienkurs des chinesischen Fahrdienst-Vermittlers Didi Chuxing ist nach dem Vorgehen der Behörden in Peking gegen das Unternehmen eingebrochen. Im frühen US-Handel stand das Papier am Dienstag (6. Juli) zeitweise um rund 22 Prozent im Minus bei gut zwölf Dollar (10,15 Euro). Didi war erst am Mittwoch vergangener Woche (30. Juni) in New York an die Börse gegangen. Die Anleger haben nun allen Grund, unzufrieden zu sein: Schon der Ausgabepreis lag bei 14 Dollar und die Aktie wurde zwischenzeitlich für mehr als 16 Dollar gehandelt.

Am Wochenende ordnete die Pekinger Cyberspace-Aufsichtsbehörde die Löschung der Didi-App aus chinesischen App Stores an. In einer Untersuchung seien „schwerwiegende Verstöße“ bei der Erhebung und Verwendung personenbezogener Daten durch Didi festgestellt worden, hieß es. Das Unternehmen müsse die Probleme zunächst lösen. Schon am Freitag (2. Juli) hatte der Kurs um fünf Prozent nachgegeben, nachdem die Aufsichtsbehörde die Untersuchung öffentlich machte.

Didi war zeitweise rund 80 Milliarden Dollar wert

Das „Wall Street Journal“ berichtete am Montag (5. Juli), die chinesischen Behörden hätten zuvor eine Verschiebung des Börsengangs nahegelegt, doch Didi sei nicht darauf eingegangen.

Didi hatte nach dem Börsendebüt zeitweise einen Börsenwert von rund 80 Milliarden Dollar erreichtnicht so weit entfernt vom Marktführer Uber, der aktuell rund 97 Milliarden auf die Waage bringt. In China hatte Didi einen teuren Verdrängungskampf gegen Uber gewonnen: Der US-Rivale gab sein Geschäft in dem Land ab und begnügte sich mit einer Beteiligung.

Auch andere Unternehmen im Visier der Behörden

Am Montag wurde zudem bekannt, dass drei weitere jüngst in den USA an der Börse notierte Online-Plattformen ins Visier der chinesischen Behörden geraten sind. Auch bei ihnen liefen Ermittlungen wegen des Umgangs mit gesammelten Daten, teilte die Behörde mit. Betroffen sind die Lastwagen-Vermittler Yunmanman und Huochebang der Full Truck Alliance Co. sowie die Personalvermittlung Boss Zhipin. Die drei Unternehmen dürfen wie auch Didi keine neuen Kunden mehr annehmen.

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