Nabu-Umfrage Zwölf Bausteine für eine umweltschonende Mobilität
Besonders im ländlichen Raum fehlen Mobilitätsangebote. Das geht aus einer Civey-Umfrage hervor. Um eine umweltschonende Mobilität großflächig zu ermöglichen, schlägt der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) daher zwölf Maßnahmen vor, an denen sich die Politik orientieren könnte.

Für fast zwei Drittel der Menschen in Deutschland engagiert sich die Bundesregierung zu wenig beim Ausbau von Mobilitätsangeboten. Das geht aus einer Civey-Umfrage im Auftrag des Nabu hervor. Vor allem Befragte aus ländlichen Räumen bestätigen mit knapp 60 Prozent den Wunsch nach mehr politischem Handlungswillen.
„Unsere Umfrage bestätigt, die Menschen wünschen sich Alternativen zum Auto. Vor allem in ländlichen Räumen werden sie von der Politik allein gelassen. Dabei sollte gerade der Verkehrssektor mit seinen hohen Treibhausgasemissionen dringend reformiert werden. Jetzt heißt es, Bremse lösen!“, so Nabu-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.
Mit Blick auf eine umweltschonende Mobilität in ländlichen Räumen hat der Nabu deshalb zwölf Bausteine formuliert, an denen sich Politik und Kommunen orientieren können:
1. Attraktive Fußwege schaffen
Sichere und beleuchtete Fußwege mit ausreichend Sitzgelegenheiten erhöhen die Aufenthaltsqualität in Kleinstädten und Dörfern, so der Nabu. Gut ausgebaute, barrierefreie Wege sorgen zudem dafür, dass alle Nutzer an Haltestellen und andere Orte der Daseinsvorsorge wie Geschäfte, medizinische Einrichtungen und Poststellen kommen.
2. Naturverträglichen Ausbau von Mobilitätsnetzen ermöglichen
Wege sind für Fußgänger und Radfahrende vor allem dann attraktiv, wenn sie lärm-, gefahrenfrei und zusammenhängend verlaufen. Wichtig ist, dass ihre Streckenführung im Einklang mit den Ansprüchen des Natur- und Artenschutzes gewählt wird. Umwidmung von Straßenraum ist laut dem Nabu gegenüber dem Neubau immer zu bevorzugen.
3. Pedelecs und (E-)Lastenräder fördern
Damit Pedelecs, (E-)Lastenräder und Fahrräder attraktive Verkehrsmittel für möglichst viele Menschen auf dem Land werden, ist eine durchgängige und baulich vom Fuß- und Autoverkehr getrennte Radinfrastruktur sowie sichere Abstellmöglichkeiten unablässig. Um den Umstieg zu forcieren, ist es wichtig, diese Alternativen der Alltagsmobilität kommunal finanziell sowie strukturell zu fördern und mit zeitgemäßer Öffentlichkeitsarbeit zu unterstützen.
4. Verbrenner durch E-Autos ersetzen
Zum Gelingen der Verkehrswende braucht es in ländlichen Räumen als Übergangslösung eine Antriebswende. Dafür braucht es eine gut ausgebaute Ladeinfrastruktur mit grünem Ladestrom, insbesondere für das Laden am Arbeitsplatz, aber auch in Privathaushalten.
5. Durch Homeoffice Pendelwege verringern
Homeoffice und gebündelte Co-Working-Spaces in ländlichen Räumen vermeiden Verkehr und sollten laut dem Nabu zum Standard werden. Die nötige technische Infrastruktur sollte dafür in den kommenden Jahren ausgebaut werden.
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