Plattform Wie Free Now ein „Spotify für Mobilität“ werden will
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Free Now ist nach eigenen Angaben die größte Mobilitätsplattform Europas. Und das Angebot wächst immer weiter. Wohin CEO Marc Berg das Unternehmen in absehbarer Zeit entwickeln will.

Free Now wächst und wächst und wächst. Erst am Mittwoch gab die Mobilitätsplattform beispielsweise bekannt, ihr gemeinsames Angebot mit dem Mikromobilitäts-Verleiher Tier in 34 weitere Städte zu bringen. Über 100.000 Shared Services sollen nun über Free Now verfügbar sein. Über alle Sparten und Märkte hinweg will Free Now in absehbarer Zeit sein Angebot im Vergleich zu 2020 verdoppelt haben, wie CEO Marc Berg beim „Handelsblatt Autogipfel“ erklärte.
Berg zeigte sich überzeugt, dass die Nachfrage nach On-Demand-Mobilität immer weiter steigen werde. Noch sei aber beispielsweise ein eigenes Auto für viele Menschen wichtig. „Da habe ich nie die Unsicherheit, ob auch wirklich ein Fahrzeug für mich verfügbar ist. Das müssen wir in den Griff kriegen“, sagte der Manager.
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Mikromobilität
Jetzt auch Dott dabei: Free Now baut Angebot weiter aus
Generell werde das Mobilitätsaufkommen zunehmen. Dafür müsse man in Zukunft Mobilitätsdaten besser nutzen, forderte Berg. So ließen sich beispielsweise Wartezeiten reduzieren, Leerfahrten vermeiden und damit unnötige Emissionen verhindern.
„Aber es geht noch deutlich mehr: Wir können beispielsweise anhand von Wetterdaten Empfehlungen aussprechen, welches Verkehrsmittel unsere Nutzer wählen sollten. Bei Sonne beispielsweise einen E-Scooter statt einem Auto“, sagte der Free-Now-CEO. Erste Tests dazu mit mehr als 20.000 Usern seien positiv verlaufen. „Weit mehr Nutzer haben die Empfehlungen angenommen, als wir das erwartet hatten“, so Berg.
Der Ausbau des eigenen Angebots soll Free Now dabei helfen, profitabler zu werden. Zwar verdiene man heute schon in einem Großteil der Städte, in denen man aktiv ist, Geld, erklärte Berg ohne genauere Details zu verraten. Deutlich mehr lässt sich aber herausholen, je loyaler die Nutzer sind.
Mobilitätsbudget neben Pay as you go
Neben seinem Standard-Erlösmodell „Pay as you go“, bei dem der Nutzer für jede einzelne Fahrt bezahlt, probiert Free Now auch an alternative Wege aus. Seit Sommer läuft beispielsweise ein Pilotversuch mit einem Mobilitätsbudget. Dabei stellen Unternehmen ihren Mitarbeitern feste monatliche Summen zur Verfügung, die diese für Free-Now-Dienste ausgeben können. In Deutschland testet Free Now das mit mehr als 2.000 Beschäftigten verschiedener Firmen aus.
„Wenn sich das etabliert, hätten wir ein ähnliches Bezahlmodell, wie man es beispielsweise von Netflix kennt“, sagte Marc Berg. Eine gemeinsame Umfrage von Free Now und Civey im Sommer hatte ergeben, dass sich mehr als die Hälfte der Arbeitnehmer (51 %) wünscht, die eigene Mobilität flexibler gestalten zu können. Das Mobilitätsbudget ist darauf eine mögliche Antwort der Plattform.
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Mobilitätsbudget
SAP setzt auf flexible Mitarbeitermobilität und reine E-Flotte
Derartige Angebote gewinnen aktuell immer mehr an Zuspruch. Zuletzt hatte beispielsweise SAP erklärt, seinen Beschäftigten bei der Wahl nach den richtigen Mobilitätsalternativen für sie mehr Optionen als nur einen Dienstwagen anbieten zu wollen.
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