Lidar-Sensor scannt 20-mal pro Sekunde die Umgebung

Redakteur: Dipl.-Ing. (FH) Hendrik Härter

Dank einer neuentwickelten Lidar-Technik ist es einem Start-up aus den USA gelungen, einen leistungsfähigeren Lidar-Laser ohne bewegliche Teile zu bauen. Auch bei der Auflösung punktet das System.

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Lidar-Sensoren messen über einen Laser den Abstand zu ihrer Umgebung. Jetzt hat ein Start-up-Unternehmen aus den USA einen präziseren Lidar-Sensor entwickelt.
Lidar-Sensoren messen über einen Laser den Abstand zu ihrer Umgebung. Jetzt hat ein Start-up-Unternehmen aus den USA einen präziseren Lidar-Sensor entwickelt.
(Bild: Osram Opto Semiconductors)

Lidar ist eine Technik für Fahrzeuge, um ihre Umgebung zu erkennen. Bei Lidar handelt es sich um ein optisches Messsystem, das mithilfe von Reflexion des ausgesandten Lichts über die Laufzeit die Entfernung bestimmen kann. Doch mit der komplexen Welt der Mobilität nimmt auch der Markt der Lidar-Technik zu. Jetzt hat das Start-up Lumotive aus den USA eine besondere Technik entwickelt, den Laser zu führen. Die Ingenieure aus Seattle im US-Bundesstaat Washington steuern den Laser über eine sogenannte Flüssigkristall-Oberfläche (Liquid Crystal Metasurface, LCM).

Damit kommt der gesamte Lidar-Sensor ohne mechanisch bewegte Teile aus und soll somit zuverlässiger arbeiten und im Vergleich zum Wettbewerb eine längere Lebensdauer bieten. Der Verzicht auf mechanische Teile durch die patentierte LCM-Technik ist nicht das einzige Alleinstellungsmerkmal der Lidar-Entwickler. Die entscheidenden Komponenten können mit handelsüblichen Halbleiterverfahren hergestellt werden. Das bedeutet, dass die Produktion enorm gut skaliert und die Sensoren in großen Mengen zu geringen Kosten hergestellt werden können. Hier bringt CEO William Colleran einen Vergleich „Wir bringen Moores Law in die Lichttechnik“.

Hohe Auflösung des Lidar-Sensors

Mit dieser Technik will Lumotive aber nicht nur preiswerte und langlebige Sensoren produzieren – sie sollen im Vergleich zum Marktumfeld eine höhere Leistung erbringen und mehr technische Möglichkeiten bieten. Der Lumotive Lidarsensor tastet 20-mal pro Sekunde ein Sichtfeld von 120 Grad ab. Die Auflösung beträgt 0,1 Grad. Gut für den Anwender im Fahrzeug: Er kann praktisch ohne Zeitverzögerung von einem Punkt zum anderen springen. Das nennt Akselrod „Random Access Scanning“. Das bedeutet, dass der Sensor einen Fast-Scan-Modus hat, in dem er Objekte nach der Aufnahme intensiver scannt. Dazu muss der Sensor hoch empfindlich sein. „Im Vergleich zu MEMS-basierten Geräten haben wir eine 100-fach höhere Lichterfassungsfähigkeit", versichert Akselrod.

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