Die Tricksereien mit der E-Auto-Prämie haben 2022 einer Untersuchung zufolge einen neuen Höchststand erreicht. Nach der Mindesthaltedauer wird das geförderte Auto einfach ins Ausland verkauft. Doch das umstrittene Geschäftsmodell dürfte bald nicht mehr funktionieren.
(Bild: Autoren-Union Mobilität/Eon/ Malte Braun)
Die Prämien-Trickserei mit gebrauchten Elektroautos nimmt zu. Zu diesem Schluss kommt eine Studie des Center of Automotive Management (CAM) in Bergisch Gladbach, die die Zulassungs- und Bestandzahlen von E-Autos in Deutschland abgeglichen hat. Demnach sind 16 Prozent der im vergangenen Jahr neu angemeldeten E-Pkw nicht mehr auf deutschen Straßen unterwegs. Im Vorjahr betrug die Lücke nur 13 Prozent.
Insgesamt wurden 2022 in Deutschland rund 470.000 reine E-Autos neu zugelassen. Der Fahrzeugbestand an rein elektrischen Pkw stieg im gleichen Zeitraum jedoch nur um knapp 400.000 Einheiten an. Die Experten vermuten, dass ein Großteil der fehlenden Fahrzeuge nach Kassieren der Umweltbonus-Prämie von bis zu 9.000 Euro ins Ausland weiterverkauft wurde. Wenn die Haltedauer nach Erstzulassung mindestens sechs Monate beträgt, ist das legal, aber nicht im Sinne des Steuerzahlers. Den durch das Schlupfloch entstandenen Schaden beziffert das CAM auf 380 Millionen Euro.
Teure Autos besonders betroffen
Besonders lohnend ist der Trick bei teuren E-Autos. Stichproben des CAM zufolge sind die Unterschiede zwischen Neuzulassungen und Bestandszuwachs daher unter anderem bei Tesla, BMW und Audi besonders hoch, wo jedes dritte bis vierte Auto wieder aus Deutschland verschwindet. Bei günstigeren Elektrofahrzeugen ist die Lücke kleiner, beim Kleinwagen Renault Zoe etwa beträgt sie rund 9 Prozent.
Der Wiederverkauf ins Ausland lohnt sich trotz des Wertverlusts aufgrund der Förderungshöhe und der letztendlich geringen Mindesthaltedauer. So hätten sich einige Händler darauf spezialisiert, gebrauchte Elektrofahrzeuge nach sechs Monaten ins Ausland mit Gewinn weiterzuverkaufen. Dabei profitieren die Verkäufer teilweise auch von Förderprogrammen in den Zielländern, die eine hohe Nachfrage und hohe Preise für junge gebrauchte Elektrofahrzeuge schaffen.
Das fragwürdige Geschäftsmodell dürfte sich allerdings im laufenden Jahr weniger lohnen, nachdem die Mindesthaltedauer zum Jahreswechsel auf ein Jahr gestiegen ist. Auch dass in Deutschland die maximale Förderhöhe gesunken ist und gleichzeitig viele hochpreisige E-Mobile komplett von der Bonusregelung ausgeschlossen wurden, dürfte für eine geringere Attraktivität sorgen.
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Stand vom 15.04.2021
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