Zum 31. Dezember Auto-Abo-Plattform Allinonecars wird eingestellt

Von Dr. Martin Achter

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Allinonecars zählte 2018 zu einem der ersten Auto-Abo-Anbieter in Deutschland überhaupt. Jetzt verkündeten die Unterschleißheimer das Aus für ihr Angebot. Wie es zu der Entscheidung kam.

Aus für die eigene Aboplattform: Die Unternehmensnachfolger bei Auto Kölbl in Unterschleißheim bei München, Maximilian und Christian Philipp (r.), stellen zum Jahresende das Angebot „Allinonecars“ ein.
Aus für die eigene Aboplattform: Die Unternehmensnachfolger bei Auto Kölbl in Unterschleißheim bei München, Maximilian und Christian Philipp (r.), stellen zum Jahresende das Angebot „Allinonecars“ ein.
(Bild: Auto Kölbl/Allinonecars)

Auto Kölbl in Unterschleißheim bei München (VW, Audi, Seat) stellt zum Jahresende seine Autoabo-Plattform „Allinonecars“ ein. Grund sei der massive Wettbewerb in der Branche rund um die neue Vertriebsform, erklärten die Gründer Maximilian und Christian Philipp.

Nach dem 31. Dezember würden keine weiteren Abonnements mehr vermittelt. Partnerhändler und deren Kunden würden aber auch darüber hinaus noch bis zum Ende laufender Abonnementverträge betreut.

Allinonecars habe sich „schweren Herzens dazu entschlossen, den Geschäftsbetrieb als Autoabo-Anbieter einzustellen“, betonten die Brüder Maximilian und Christian Philipp, beide Unternehmensnachfolger der Händlerfamilie Kölbl-Philipp. Jedoch habe sich der Wettbewerb seit dem Start der Plattform 2018 drastisch verschärft.

Die Konkurrenz wird immer größer

Am Markt habe sich inzwischen eine Vielzahl an Wettbewerbern am Markt etabliert und weitere Marktanteile für sich beansprucht. Das habe das Geschäft für Allinonecars immer schwieriger gemacht.

Vor allem die Marketingkosten für die Plattform seien dadurch immer weiter gestiegen. „Man konnte sich nur mit hohen finanziellen Aufwendungen weiterhin Bestellungen und Kunden für die neue Mobilitätsform sichern“, erläuterten die Gründer.

Nachdem mittlerweile auch immer mehr Hersteller in das Abogeschäft einsteigen oder eingestiegen seien, „schwand die Zuversicht, ein nachhaltiges und wirtschaftliches stabiles Geschäftsmodell zu entwickeln“. Das Gründerteam sehe deshalb aktuell „keine Möglichkeit, ein wirtschaftliches Abokonzept darzustellen“. Wettbewerber stünden aber vor ähnlichen Herausforderungen.

Millionen-Fehlbetrag bei Cluno

Tatsächlich zeigt ein Blick in den aktuellsten vorliegenden Jahresabschluss des Anbieters Cluno, der als Marktführer gilt: Das Unternehmen verzeichnete 2019 einen Jahresfehlbetrag von knapp zehn Millionen Euro.

Obwohl die Etablierung des Autoabos als Vertriebsform also offenbar schwierig ist, wagen sich zugleich immer mehr Anbieter auf den Markt. Erst vergangene Woche hatte beispielsweise VW verkündet, ein Aboangebot breit ausrollen und damit Marktführer werden zu wollen.

Allinonecars war 2018 als Plattform gestartet, über die Auto Kölbl selbst Fahrzeuge im Abonnement vermarkten wollte, die zugleich aber auch anderen Händlern offenstand. 2019 verzeichnete das Unternehmen mehr als 220 Abonnementbuchungen. Eine Zusammenarbeit mit der Händlerkooperation ANAG (Automobilgruppe Nord AG) brachte der Plattform weitere Partner. Trotzdem sank im Zeitverlauf die Zahl der Abonnementbestellungen.

Noch im Juli überarbeitete Allinonecars sein Abo- und Bestellsystem, um wieder für mehr Aufträge von Kunden für sich und die Partnerhändler zu sorgen. „Doch auch die Umstellung brachte für das Unternehmen nicht den erhofften und erwarteten Erfolg“, erklärten Maximilian und Christian Philipp. Deswegen fiel nun die Entscheidung, die Plattform einzustellen.

Die Geschwister wollen sich nun zunächst auf das Kerngeschäft im elterlichen Autohaus sowie auf die Unternehmensnachfolge konzentrieren. Ein Rückkehr in das Geschäft mit Fahrzeugabonnements in den kommenden Jahren schließen sie jedoch nicht aus. „Es stehen große Veränderungen in der Automobilbranche an, auf welche wir letztlich nicht nur reagieren wollen, sondern möglicherweise wieder als Akteur auftreten möchten“, erklärte Maximilian Philipp.

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