Wie denken die Deutschen über die Mobilität von morgen?

Redakteur: Benjamin Kirchbeck |

Die Mobilität von morgen und übermorgen ist in aller Munde. Doch wie werden neue Mobilitätsservices und Angebote von der Bevölkerung in Deutschland eingeordnet? Und wie sehen die Unterschiede im Vergleich zu den US-Amerikanern, den Chinesen oder Japanern aus?

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(Bild: Continental)

Für Großstädte, die an der heutigen Form des Individualverkehrs zunehmend ersticken, bieten Robo-Taxis eine effektive und effiziente Alternative: Sie können permanent betrieben werden, während Privat-­Pkw im Schnitt oft 23 Stunden am Tag auf einem Parkplatz stehen. Auch auf abgeschlossenem Gelände wie einem Campus, Freizeitpark oder Einkaufscenter können autonome Robo-Taxis Laufwege verkürzen und Menschen befördern.

Vier von fünf Chinesen können sich vorstellen, ein solches Robo-Taxi zu benutzen. Das gilt auch für knapp die Hälfte der Menschen in den USA und Japan. In Deutschland äußern sich Großstädter am positivsten: 41 Prozent können sich fahrerloses Taxifahren vorstellen. Auffällig ist, dass die Akzeptanz hierzulande quer durch alle Altersgruppen noch wenig ausgeprägt ist. Auch zwischen Autofahrern und Nicht-­Autofahrern gibt es keine nennenswerten Unterschiede. Die größte Skepsis zeigen Frauen, von denen drei Viertel nicht in ein Robo-Taxi steigen würden.

„Wir sind überzeugt davon, dass fahrerlose Fahrzeuge weltweit das Rückgrat für künftigen Personen-­ und Gütertransport von stetig wachsenden Metropolregionen bilden werden. Robo-Taxis werden als Teil der modernen Mobilität helfen, Staus, Unfälle, Luftverschmutzung und Parkplatznot in Städten zu reduzieren. Die Ergebnisse der Continental-Mobilitätsstudie zeigen, dass viele Menschen diesem Konzept gegenüber offen sind“, sagte der Continental-Vorstandsvorsitzende Dr. Elmar Degenhart.

Die Chinesen sind bereits heute von Robo-Taxis begeistert, nur zwei Prozent der Befragten lehnen fahrerlose Taxis völlig ab. Geteilt ist das Bild in den USA und Japan, wo sich Zustimmung und Ablehnung mit 48 Prozent (USA) bzw. 45 Prozent (Japan) jeweils die Waage halten. Während sich in Japan die Einstellung der verschiedenen Altersgruppen kaum unterscheidet, können sich in den USA zwei von drei jungen Menschen bis 30 Jahre die Nutzung von Robo-Taxis vorstellen. Mehr als die Hälfte der über 60-­Jährigen lehnt die Nutzung von Robo-Taxis kategorisch ab. Sowohl in Japan als auch in den USA würde sich mehr als die Hälfte der Großstadtbewohner fahrerlos mit den Taxis kutschieren lassen.

Heute bereits verfügbare Mobilitätslösungen wie Car Sharing und Car Pooling (mit anderen gemeinsam eine Fahrt teilen) steht nur rund ein Drittel der Autofahrer in Deutschland, den USA und Japan offen gegenüber. Dagegen ist etwa die Hälfte der bis 30-­Jährigen in allen drei Ländern offen für solche Angebote. Die Mehrheit der Autofahrer über 60 Jahren in Deutschland und den USA lehnen solche Lösungen rundweg ab, in Japan ist es etwa ein Drittel. Bei Großstädtern ist die Akzeptanz leicht höher, sie liegt aber unter 50 Prozent. In China sind dagegen drei von vier Autofahrern offen für Car Pooling oder Car Sharing. Auch bei den älteren Autofahrern ab 60 Jahren sind es in China etwa zwei Drittel.

Heute wie zukünftig spielt der öffentliche Nahverkehr eine große Rolle. Er steht allerdings nur in Deutschland hoch im Kurs: Zwei Drittel der befragten Autofahrer wie der Nicht-­Autofahrer gleichermaßen sprechen sich dafür aus, dem öffentlichen Nahverkehr Vorrang zu geben, aber nur etwa die Hälfte der Japaner und vier von zehn Autofahrern in den USA. Lediglich knapp jeder zehnte in Deutschland befragte Autofahrer lehnt dies grundsätzlich ab. Auffällig ist in Deutschland, dass sowohl unter den jungen Autofahrern bis 30 als auch die über 60-­Jährigen mehr als 70 Prozent dem öffentlichen Nahverkehr Vorrang geben würden. Über 80 Prozent der Großstädter stimmen dem zu.

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