Mobilität Verknüpfung von E-Scootern und ÖPNV: Über 45.000 Letzte-Meile-Fahrten in vier Monaten
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Können E-Scooter als Erste- und Letzte-Meile-Angebote an S- und U-Bahn-Höfen die Attraktivität der öffentlichen Verkehrsmittel steigern? Das erproben seit einigen Monaten Tier und die Hamburger Hochbahn. Nun gibt es erste Ergebnisse.

Seit einiger Zeit versuchen E-Scooter-Verleiher und ÖPNV-Betreiber an manchen Standorten Synergien zu schaffen. Voi hat das beispielsweise in Stuttgart mit der S-Bahn erprobt. Ein ähnliches Projekt läuft seit Juni auch in Hamburg: Dort kooperieren Tier und die Hochbahn. Konkret stehen an den U-Bahnstationen Langenhorn Nord, Kiwittsmoor, Hagenbecks Tierpark und Hagendeel insgesamt 200 E-Scooter der Berliner bereit.
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Pilotprojekt in Stuttgart
Wie E-Scooter und öffentliche Verkehrsmittel voneinander profitieren können
Nun haben beide Projektpartner erste Zahlen und Erfahrungen zu den ersten vier Monaten der Zusammenarbeit kommuniziert. Demnach habe es beispielsweise bereits mehr als 45.000 Erste- und Letzte-Meile-Fahrten mit Tier-Rollern gegeben. Karen van der Linde von der Hamburger Hochbahn erklärte: „Gerade
außerhalb des Stadtzentrums sehen wir in diesem Zubringer-Konzept einen attraktiven Mehrwert für unsere Kunden. Das erste Feedback zeigt: In Kombination mit Stellflächen und Anreizen für die Nutzung können E-Scooter durchaus eine smarte Lösung für die für die erste und letzte Meile bieten.“
In einer Online-Befragung wollten die Projektpartner zudem weitere Kundenwünsche und -bedürfnisse analysieren. Dabei kam heraus das mit 45,3 Prozent ein großer Teil der Scooter-Nutzer auf dem Weg zur Arbeit zu einem Roller greifen. 44,6 Prozent der Umfrageteilnehmer stimmten außerdem dafür, dass sie sich weitere Abstellflächen für E-Scooter vor Bahnstationen wünschen.
Die Mehrheit sieht E-Scooter positiv
Eine Mehrheit von 56,3 Prozent stimmten der Aussage zu, dass E-Scooter das Mobilitätsangebot in ihrer Gegend verbesserten. Weniger profitiert allem Anschein nach der ÖPNV von der Kooperation: Dennoch gab immerhin knapp ein Viertel (23,7 %) an, öffentliche Verkehrsmittel häufiger zu nutzen, wenn Sharing-Angebote an Haltestellen ausgebaut würden.
Eine ähnlich gelagerte Umfrage hatte auch Tier-Wettbewerber Voi vor Kurzem durchgeführt. Dabei hatte sogar knapp die Hälfte angegeben, öfter den ÖPNV zu nutzen, wenn er per Scooter erreichbar ist. Allerdings erklärte auch jeder vierte Umfrageteilnehmer, mit E-Scootern ÖPNV-Fahrten zu ersetzen.
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Umfrage
ÖPNV-Nutzung steigt, wenn auch das Angebot für die letzte Meile stimmt
Tier und Hamburger Hochbahn wollen nun ihre Zusammenarbeit weiter ausbauen. Seit Anfang Oktober kann man Tier-Scooter auch in der Hvv-Switch-App finden. Diese will alle relevanten Mobilitätsangebote in der Stadt auf einer mobilen Plattform bündeln. Das Projekt in Langenhorn und Lokstedt ist vorerst auf 12 Monate angelegt. Die Partner werden mit Mitteln aus EU-Fördertöpfen gefördert.
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