Nachhaltige Mobilität Verkehrswende, was bedeutet das eigentlich?

Quelle: sp-x

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Über die Verkehrswende wird derzeit viel gesprochen – im Zusammenhang mit dem Klimawandel, Verbrenner-Verboten oder Fahrradwegen. Was steckt dahinter und was bedeutet sie konkret?

Auto und Straßenverkehr prägen seit vielen Jahrzehnten unsere Vorstellungen von Mobilität.
Auto und Straßenverkehr prägen seit vielen Jahrzehnten unsere Vorstellungen von Mobilität.
(Bild: sp-x)

Auto und Straßenverkehr prägen seit vielen Jahrzehnten unsere Vorstellungen von Mobilität. Doch für viele Städte und Gemeinden bedeuten die immer voller werdenden Straßen Luftverschmutzung und Lärm. Zur Verkehrswende gehört, dass die einst autogerecht gebauten Städte mehr Lebensqualität bekommen. Außerdem soll vor dem Hintergrund des Klimawandels das Verkehrssystem insgesamt umgebaut werden, so dass die Gesellschaft umweltfreundlicher unterwegs sein kann. Die Verkehrswende wird in sehr unterschiedlichen Aspekten diskutiert und hat Auswirkungen auf die verschiedenen Bereiche der Mobilität.

Was bedeutet Verkehrswende für Menschen in der Stadt?

Der Umbau von Straßen und Parkplätzen zugunsten von mehr Grünflächen, Radwegen oder Fußgängerbereichen sorgt für mehr Lebensqualität durch weniger Lärm und Emissionen. Dazu trägt auch die E-Mobilität bei; jeder zweite Stadtbus soll bis 2030 nach dem Willen des Verkehrsministeriums elektrisch fahren. Aber: Wer trotz allem noch ein Auto hat, für den wird es teurer, zum Beispiel beim Parken – haben doch zuletzt viele Städte auch für Bewohner die Parkgebühren erhöht.

… Menschen auf dem Land?

Im ländlichen Raum werden bis zu 70 Prozent der Wege mit dem Pkw zurückgelegt. Bessere Park&Ride-Angebote und ÖPNV-Anbindung stehen schon seit längerem auf der Agenda. Zu den geförderten Zukunftsprojekten gehören Mobilstationen, an denen verschiedene Verkehrsmittel wie Bahn, Bus, Fahrrad, Carsharing mit entsprechenden Abstellmöglichkeiten verknüpft werden.

Mit On-Demand-Verkehren – gemeinsamen Fahrdiensten auf Abruf – sollen die Menschen in dünn besiedelten Regionen auch ohne Auto flexibel mobil sein. Seit Anfang 2021 fahren Verkehrsunternehmen ihre On-Demand-Verkehre hoch, so der Branchenverband VDV; 47 Prozent davon werden im ländlichen Raum umgesetzt.

… den Privat-Pkw?

Er wird hauptsächlich elektrisch unterwegs sein – oder von manchem sogar ganz abgeschafft werden. Statistisch ist ein Pkw mehr als 23 Stunden am Tag geparkt und zumindest in Großstädten führen 40 bis 50 Prozent der Autofahrten laut Umweltbundesamt über weniger als fünf Kilometer Länge – ein Entfernungsbereich, in dem man mit dem Fahrrad oft schneller unterwegs ist.

Darüber hinaus gibt es mittlerweile auch außerhalb der Großstädte beispielsweise Angebote zum Autoteilen: Fast die Hälfte aller kleinen Mittelstädte (20.000 bis 50.000 Einwohner) haben ein Carsharing-Angebot. Außerdem gibt es in 552 Orten mit weniger als 20.000 Einwohnern Carsharing-Fahrzeuge.

… Pendler?

Schon jetzt nutzt jeder zehnte Pendler das Fahrrad für den Weg zur Arbeit; immerhin wohnt knapp die Hälfte der Berufspendler nur bis zu zehn Kilometer vom Arbeitsplatz entfernt. Was neben der Witterung für viele (22 %) laut des „Fahrrad-Monitors“ des Verkehrsministeriums dagegen spricht: nicht ausgebaute Radwege. Den Ausbau von Radschnellwegen und Radwegen hat die Bundesregierung 2022 mit rund 165 Millionen Euro gefördert, unter anderem als Teil des Klimaschutz-Sofortprogramms.

Nicht wenige Pendler fahren gar nicht mehr täglich ins Büro, dank etabliertem Heimarbeitsplatz: Auf rund 25 Prozent ist die Homeoffice-Quote aufgrund der Corona-Pandemie gestiegen, so die Daten des Statistischen Bundesamtes (2019: 13 Prozent).

… Fußgänger?

Wandelt sich der urbane Verkehr, kann auch der Fußgängerschutz vorangetrieben werden. Prominente Beispiele sind die Umwidmung des rechten Seine-Ufers in Paris zur autofreien Fußgängerpromenade oder die weitgehend autofreien Superblocks in Barcelona. Hier kehrt nicht nur reges Leben in die Straßen ohne Autos zurück, sie werden für Fußgänger zudem sicherer.

… die Sicherheit im Straßenverkehr?

Fest verbunden mit der Verkehrswende ist auch, mehr Sicherheit für die besonders gefährdeten Verkehrsteilnehmer wie Radfahrer und Fußgänger zu schaffen. Das bedeutet in der Stadt zum Beispiel, dass die Fahrradspuren vom Autoverkehr möglichst baulich getrennt verlaufen – wie bei den so genannten Protected Bike Lanes.

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