Zuri Tschechisches Flugtaxi-Start-up will Lilium und Co. Konkurrenz machen
Noch haben es Flugtaxis nicht zur Marktreife gebracht. Doch es gibt einige aussichtsreiche Kandidaten. Eine Kampfansage an „Lilium und Co.“ macht jetzt Zuri. Dabei weist das Konzept des tschechischen Start-ups einige Unterschiede zu denen der meisten potenziellen Wettbewerber auf.
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Der Markt mit Flugtaxis ist schon schwer umkämpft, bevor er überhaupt hochläuft. Start-ups wie Joby, Volocopter oder Lilium haben bereits sehr viel Geld eingesammelt. Sie alle eint der Fokus auf Strecken im urbanen Umfeld. Auch ein tschechisches Start-up möchte in dem Umfeld mitspielen. Nun hat Zuri nach eigenen Angaben in einer Finanzierungsrunde 1,3 Millionen Euro eingesammelt. Insgesamt haben Investoren damit bislang 2,4 Millionen Euro in das Unternehmen gesteckt. Das frische Geld wollen die Tschechen nun nutzen, um weitere Ingenieure einzustellen und so die Entwicklung zu beschleunigen.
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Studie
Wie viele Passagiere Flugtaxis pro Tag brauchen, um relevant zu werden
In der entsprechenden Pressemitteilung heißt es vollmundig: „Zuri fordert Lilium und Co. heraus“. Das wirkt großspurig, wird das Münchner Start-up doch aktuell an der Börse mit knapp 2,3 Milliarden US-Dollar bewertet. Und auch an anderer Stelle scheint der Vergleich zu hinken: Denn anders als die genannten Beispiele setzt Zuri beispielsweise nicht auf reine Elektroantriebe, sondern will seine Flugzeuge von Hybrid-Motoren antreiben lassen. Neben Batterien kommen also auch fossile Treibstoffe zum Einsatz.
Bis zu 700 Kilometer Reichweite
Damit sollen sich die geplanten Senkrecht-Starter nicht nur für das urbane Umfeld qualifizieren. Bis zu 700 Kilometer Reichweite verspricht Zuri. Die Höchstgeschwindigkeit soll bis zu 320 km/h betragen. Vier Passagiere sollen darin Platz finden können.
Doch wozu das Ganze, wo auf derartigen Strecken doch teilweise auch „normale“ Flugzeuge unterwegs sind. „Gerade auf kurzen und mittleren Strecken fehlt es noch an technischen Lösungen, die Platz und Ressourcen sparen, aber gleichzeitig eine hohe Flexibilität bieten“, sagt Jan-Frederik Valentin von Ennea Capital Partners. Die Münchner Beratungsfirma hat Zuri beim Investmentprozess unterstützt.
Zuris geplante Flugobjekte bräuchten nur eine Fläche von 26 Quadratmetern, um senkrecht starten und landen zu können. Im September hat ein erster Prototyp des Start-ups an einem Flugplatz nahe Zbraslavice erfolgreich erste Starts auf bis zu drei Meter Höhe absolviert. Das Flugtaxi hatte dabei eine Flügelspannweite von elf Metern und wog rund 500 Kilogramm.
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