Mercedes Sustaineer So könnte Mercedes den Sprinter zum Nachhaltigkeits-Vorreiter machen

Von sp-x

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Eine Mercedes-Studie auf Basis des E-Sprinter zeigt mit vielen Details, wie Lieferfahrzeuge schon in naher Zukunft unterwegs sein könnten. Mit der Technologie soll unter anderem die Feinstaubbelastung deutlich reduziert werden.

Die vorgestellte Technik könnte demnächst in einen Mercedes-Benz Van eingebaut werden.
Die vorgestellte Technik könnte demnächst in einen Mercedes-Benz Van eingebaut werden.
(Bild: Deniz Calagan/Mercedes-Benz)

Ein Kunstwort, das sich niemand merken muss, weil es ohnehin nie auf dem Typenschild eines Serienautos landen wird. „Sustaineer“ nennt Mercedes die Studie eines bunt lackierten Lieferwagens, der unschwer als elektrischer Sprinter zu erkennen ist.

Das schwer auszusprechende Wort fasst die Begriffe Nachhaltigkeit („sustainablility“) und Technik („engenieering“) zusammen. Kurz ausgedrückt ist dieser Sprinter eine Art „Best of“ der pfiffigsten Ideen, was demnächst in oder an den nüchternen Kastenwagen landen könnte.

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Alles für sich genommen sind es nur längst bekannte Einzelheiten, die in Summe aber ein Paket ergeben, das die Sicherheit des Fahrers eines Lieferdienstes verbessern und dabei die Anwohner vor unnötigem Lärm durch ständiges lautes Türenschließen verschonen soll.

Und wenn der Paketbote dann noch vor dem Aufstieg in fünften Stock den Elektromotor laufen lässt, wird so ganz nebenbei viel Feinstaub auf der Umgebungsluft herausgefiltert.

Lieferwagen als Filterfahrzeug

Die Tricks im Einzelnen: Der ständige Krach beim Einrasten der blechernen Schiebetür wird durch eine zusätzliche Falttür auf ein Mindestmaß reduziert, die sich lautlos öffnet und schließt, dabei aber den Frachtraum sicher vor Langfingern schützt, wenn der Fahrer auf Kundentour ist.

Als „Staubsauger“ dienen zwei Filter im Unterboden. Sie sorgen während der Fahrt dafür, dass der Feinstaub durch Reifen- und Bremsabrieb des Sprinter um gut die Hälfte reduziert wird.

Im Stand entdecken die Filter ihren Gemeinsinn und kümmern sie sich um die Umgebungsluft und deren Feinstaubbelastung. Sicher bräuchte es ganze Flotten solcher Filterfahrzeuge, aber immerhin könnte es ein Anfang sein.

Solarzellen auf dem Dach

Ein weiteres Beispiel sind Solarzellen, die auf dem Dach und dessen Vorderkante über der Windschutzscheibe montiert sind. Zusammen decken sie eine Fläche von 4,8 Quadratmetern ab und können zum Beispiel bei den in Baden-Württemberg üblichen Sonnenstunden pro Jahr den Strom für gut 2.500 Kilometer Reichweite liefern. Dazu muss die Zündung des E-Sprinter nicht eingeschaltet sein. Der Vorteil für Unternehmen: Geringere Stromkosten und der sogenannte „CO2“-Fußabdruck pro Lieferung verringert sich.

Eher praktischer Art ist der Verzicht auf herkömmliche Spiegel. Eine Reihe von Kameras haben die Umgebung des Autos im Blick und liefern gestochen scharfe Bilder auf OLED-Monitoren ins Fahrerhaus. Die beim Normal-Sprinter gewaltigen abstehenden Spiegelohren werden so überflüssig. Das verringert den Luftwiderstand und spart so Energie.

Eine Kamera kümmert sich um das Geschehen hinter dem Auto. Da ein üblicher Innenspiegel wegen der abgeschlossenen Ladekabine samt Hecktür keinen Sinn ergibt, ist der farbige Blick gen Heck ein Gewinn an Sicherheit.

Das gleiche gilt für die Seitenpartie zum Bürgersteig. Beim Ausladen vom Innenraum aus werden durch ein weiteres Kamerasystem drohende Konflikte mit Radfahrern oder Fußgängern verhindert. Das könnte schnell realisiert werden, wenn ein Unternehmer bereit ist, die höheren Kosten in Kauf zu nehmen.

Gurte sind beheizbar

Und was steckt noch im „Sustaineer“? Zum Beispiel beheizbare Gurte, die für „körpernahe“ Erwärmung des Fahrers und so für dessen Wohlbefinden sorgen. Oder eine Funktion, die den Lieferwagen zum Schlagloch-Suchgerät macht. Seine Sensoren spüren starke Unebenheiten oder Straßenschäden auf und melden deren Standorte an die Behörden.

Marcus Breitschwerdt, der Chef von Mercedes-Benz Vans, ist überzeugt: „Unser Anspruch an die von uns entwickelten Technologien und Innovationen ist, dass sie einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten und für Fahrer sowie andere Verkehrsteilnehmer einen Mehrwert bieten. Erst dann ist eine neue Technik auch gut genug, um in einen Mercedes-Benz Van eingebaut zu werden.“

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