E-Mobilität Schaeffler bringt elektrischen Radnabenantrieb für Kommunalfahrzeuge
Der Zulieferer hat einen elektrischen Radnabenmotor entwickelt, der unter anderem in Kommunalfahrzeugen eingesetzt werden kann. Erste Modelle mit dieser Technik sollen noch dieses Jahr auf den Markt kommen.

Elektrische Radnabenmotoren sollen die Straßenreinigung klimafreundlicher machen. Schaeffler beliefert in den kommenden Monaten drei Hersteller von Kommunalfahrzeugen mit den E-Triebwerken. Wie der Zulieferer mitteilte, sind alle Komponenten für Antrieb und Bremse direkt in der Felge verbaut und nicht in der Fahrzeugmitte oder an den Antriebsachsen, was Platz spart. Zudem sorge das für eine bessere Wendigkeit der Kehrmaschinen, Kleintransporter und Schneepflüge. Schaeffler verspricht außerdem eine lange Lebensdauer von Radlager und Getriebe sowie eine reduzierte Wartungszeit.
Der Elektromotor (Stator und Rotor) werde samt Getriebe und mechanischer Reibungsbremse um das Radlager herum innerhalb der Felge untergebracht. Das schaffe Platz für beispielsweise die Batterie oder zusätzlichen Stauraum für Transporte. Hersteller hätten zudem mehr Gestaltungsspielraum für die Entwicklung verschiedener Mobilitätskonzepte bis hin zu Rolling-Chassis-Lösungen. „Mit hochintegrierten elektrischen Radnabenantrieben verbessern wir die Manövrierbarkeit der Fahrzeuge – eine wichtige Voraussetzung, um sie künftig automatisiert fahren zu lassen“, so Jochen Schröder, Leiter des Unternehmensbereichs E-Mobilität bei Schaeffler.
Bis zu 60 Kilowatt Antriebsleistung
Der Radnabenantrieb mit Getriebe passt Schaeffler zufolge in eine 14-Zoll-Felge. Der Inverter hingegen könne flexibel im Fahrzeug platziert werden und steuere ein oder zwei Radnabenmotoren. Die Antriebsleistung des Motors reiche von 7 bis 26 Kilowatt (nominal) bis 60 Kilowatt in der Spitze. Das vom E-Motor erzeugte Drehmoment werde über das Getriebe direkt an das Rad übertragen. Durch die direkte Kraftübertragung sei der Wirkungsgrad des Antriebs hoch.
Da sich Drehmoment- und Drehrichtungsregelung für jedes Rad individuell steuern ließen, seien die Fahrzeuge mit Allradantrieb unterwegs. Der Zulieferer entwickelt Radnabenmotoren für elektrische Spannungen von 48 Volt und 400 Volt. Perspektivisch seien auch höhere Spannungen möglich.
Schaeffler wolle künftig immer mehr Arbeitsfahrzeuge für Städte und Kommunen, auf Werks- und Logistikhöfen, an Häfen, auf großen Parkplätzen und Flughäfen mit dem Radnabenantrieb ausstatten. Der elektrische Antrieb soll sich hier gut eignen, da die Fahrzeuge feste und planbare Touren fahren. Zu den Unternehmen, die den Antrieb von Schaeffler nutzen wollen, zählt Jungo. Der Hersteller will ein Multifunktionsfahrzeug mit dem Radnabenantrieb in diesem Jahr auf den Markt bringen.
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