Volkswagen „Mit Trinity werden wir autonomes Fahren zum Mainstream machen“

Von Christoph Seyerlein

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Trinity soll für Volkswagen der Erfolgsgarant der Zukunft werden. Am Mittwoch erläuterte Konzernchef Herbert Diess, wie sich die Wolfsburger mit dem Modell vom Wettbewerb abheben wollen.

Volkswagenchef Herbert Diess wähnt sich weiter fest im Sattel.
Volkswagenchef Herbert Diess wähnt sich weiter fest im Sattel.
(Bild: Volkswagen)

Am Dienstagabend hatte VW angekündigt, für sein Projekt Trinity eine neue Fabrik außerhalb des derzeitigen Werksgeländes in Wolfsburg aufziehen zu wollen. Der Standort solle die Produktion des Autobauers revolutionieren. Unter anderem will VW seine Autos dort in deutlich geringerer Zeit herstellen. Doch auch das Produkt an sich soll Volkswagen den Weg in eine erfolgreiche Zukunft ebnen.

„Mit Trinity werden wir 2026 das autonome Fahren auf Level 4 zum Mainstream machen“, kündigte Konzernchef Herbert Diess am Mittwoch beim „Handelsblatt Autogipfel“ an. Zudem soll das Fahrzeug das erste werden, in dem VW selbst designte Halbleiter einsetzt. Heute müsse man bei den Chips noch auf Massenware zurückgreifen. Von einem spezifischeren Design erhofft sich der Konzern bessere und autogerechtere Funktionalitäten.

Für den Wolfsburger Konzern sei es elementar „schneller zu werden, schneller zu handeln“, so Diess weiter. „Wir brauchen eine neue Denke rund um das Auto.“

Nächstes Jahr noch VW-Chef? „Ja, auf jeden Fall“

Diess stand zuletzt schwer unter Beschuss des eigenen Betriebsrats. Um seine Zukunft in Wolfsburg macht sich der 63-Jährige deshalb aber offenbar keine größeren Sorgen. Auf die Frage, ob er im kommenden Jahr noch Volkswagen-Chef sei, antwortete er: „Ja, auf jeden Fall.“

Zuvor hatte der Manager bekräftigt, dass es ihm im jüngsten Konflikt „nicht primär um einen Stellenabbau“ bei VW gehe. „Wir müssen uns darauf einstellen, dass wir neue Wettbewerber bekommen, die ganz anders an die Sache herangehen. Das führt zu notwendigen Diskussionen“, erläuterte Diess. „Wir brauchen bei der Elektromobilität höhere Produktivität, neue Werke. Das ist ein großer Wandel.“

Vor Ärger auch aus den eigenen Reihen ist der Konzernchef dabei nicht gefeit. Volkswagen sei ein Unternehmen, das an vielen Stellen unterschiedliche kommuniziere und in dem auch teils verschiedene Interessen verfolgt würden. „Manche Konflikte werden sicher auch ein Stück weit inszeniert und geschürt“, merkte Herbert Diess an. Leiser will der Chef deshalb aber nicht werden. „Die Notwendigkeit des Wandels ist nicht immer allen gleich präsent. Das Unternehmen in Frieden zu lassen, wäre sehr gefährlich für alle Beschäftigten“, sagte Diess.

Alles in allem fühle er sich aber „gut unterstützt“. „Wir haben eigentlich alles erreichen können, was wir uns 2015 vorgenommen haben“, sagte Diess beispielsweise mit Blick auf die Einführung des Elektro-Baukastens MEB fast im gesamten Konzern. Die kürzlich verabschiedete Strategie würden alle Stakeholder mittragen. Für die Stimmung in Wolfsburg sei nun die Kommunikation entscheidend.

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