Fernwartung per Augmented Reality für die urbane Mobilität der Zukunft
Emissionsarmer Verkehr in luftigen Höhen – mit urbanen Seilbahnen sollen die Straßen entlastet und der Stadtverkehr revolutioniert werden. Um höchste Sicherheit und ständige Verfügbarkeit der Seilbahnen zu gewährleisten, spielt Augmented Reality eine entscheidende Rolle.
Anbieter zum Thema

Städte auf der ganzen Welt kämpfen mit immer massiveren Verkehrsproblemen und die Bevölkerung leidet unter dem zunehmenden Straßenlärm und der schlechten Luft. Innovative und umweltschonende Mobilitätskonzepte, die Städte, Mensch und Umwelt entlasten, sind folglich mehr denn je gefragt. Das Unternehmen Leitner ropeways hat es sich zur Aufgabe gemacht, Teile des urbanen Nahverkehrs vom Boden in die Luft zu verlegen.
Die Vorteile liegen auf der Hand: Ein Teil des Straßenverkehrs wird in den Luftraum verlagert, die Verkehrsdichte entzerrt. Weil die Seilbahnen kaum Platz am Boden benötigen, lockern sie das Stadtbild auf und sind noch dazu nahezu emissionsfrei und leise. Ein weiterer Vorteil: Passagiere genießen aus den Kabinen einen unvergleichlichen Blick über die Stadt und die angrenzende Landschaft.
Eindrucksvolles Beispiel für den erfolgreichen urbanen und touristischen Einsatz ist etwa die Seilbahn “Gärten der Welt”, die anlässlich der Internationalen Gartenausstellung 2017 in Berlin errichtet wurde und heute noch in Betrieb ist. In Mexiko-Stadt ist seit 2016 eine fast fünf Kilometer lange urbane Seilbahn von im Einsatz. Bis Ende 2021 werden fünf weitere Kabinenbahnen für den Einsatz als öffentliches Transportmittel in der mexikanischen Hauptstadt umgesetzt.
Zuverlässigkeit und Support durch Fernwartung
Doch nur, wenn die urbanen Seilbahnen problemlos funktionieren und Passagiere sicher von A nach B kommen, stellen sie eine echte Alternative zum öffentlichen Nahverkehr dar. „Um langfristig rentabel zu sein, muss eine Personenbeförderungsanlage jederzeit einwandfrei funktionieren und alle Sicherheitsstandards erfüllen – und zwar über die gesamte Nutzungsdauer“, erklärt Peter Rabanser, Leiter Kundenservice bei Leitner ropeways. Um den Schutz der Passagiere zu gewährleisten, schlagen High-Tech-Sicherungssysteme bereits bei kleinsten Abweichungen vom Standardbetrieb Alarm. Damit der Betrieb reibungslos laufen kann, müssen Störungen schnellstmöglich beseitigt werden. Und bei rund 2.500 Seilbahnen, die weltweit im Einsatz sind, kann das zur Herausforderung werden.
Leitner ropeways verfügt über ein globales Service-Netzwerk und setzt für den Support in Echtzeit auf Lösungen von TeamViewer, den Spezialisten für Fernkonnektivität. 110 technische Experten in der Servicezentrale in Sterzing betreuen Seilbahnanlagen in aller Welt per Fernsupport. „Mit TeamViewer schalten sich unsere Experten unmittelbar auf die betroffene Anlage und können so schnell typische Fehlerquellen überprüfen und ausschließen oder gegebenenfalls Einstellungen anpassen“, sagt Peter Rabanser.
Augmented Reality für die optische Unterstützung
Im Falle einer Störung der Seilbahnen müssen die Maschinisten vor Ort schnell handeln. Die Leitner-Servicezentrale ist dann der richtige Ansprechpartner, wenn sie selbst mal nicht weiterwissen. In vielen Fällen kann der Fehler, besonders wenn die Software betroffen ist, direkt per Fernzugriff über TeamViewer auf die Anlage diagnostiziert und behoben werden. Doch wenn die Hardware streikt, braucht es eine andere Lösung. Statt sich auf mündliche Beschreibungen verlassen zu müssen, die immer das Risiko von Missverständnissen bergen, setzt das Unternehmen auf Augmented Reality
„Mit der AR-gestützten App TeamViewer Pilot, die ein Live-Bild der Situation sendet, können wir den Kunden schnell und effektiv helfen. Denn zum einen sehen wir sofort, was zu tun ist. Und zum anderen können wir den Fragesteller mit Markierungen direkt im Live-Bild bei den erforderlichen Maßnahmen vor Ort unterstützen“, erläutert Rabanser.
Mit TeamViewer Pilot wird eine Sprach- und Videoverbindung zwischen dem PC des Servicemitarbeiters und dem Maschinisten an der Anlage hergestellt. Durch die Smartphone-Kamera sieht der Mitarbeiter das gleiche wie der Kundentechniker. Und mittels AR-Markierungen und Beschriftungen können wichtige Stellen hervorgehoben werden.
Ein mögliches Szenario für den Einsatz an einer Seilanlage mit einem Steuerungsfehler sieht so aus: Der Maschinist meldet den Fehler telefonisch an die Service-Zentrale. Eine rasche Prüfung zeigt, dass der Fehler nicht per Fernzugriff zu beheben ist. Also verbindet der Experte seinen Rechner mit dem Smartphone des Technikers vor Ort. Nun hat der Servicemitarbeiter den gleichen Blick auf die Situation wie der Techniker.
Zeigt die Smartphone-Kamera auf die Steueranlage der Seilbahn, können sich beide einen Überblick über den Status der einzelnen Komponenten anhand der Signallämpchen verschaffen. Mit einem Mausklick markiert der Mitarbeiter mittels eines 3D-Pfeils oder einer Freihand-Markierung das fehlerhafte Relais der zu prüfenden Stellen. Die visuellen Marker behalten ihre Position auch dann bei, wenn der Techniker vor Ort die Kamera umherschwenken sollte oder selbst etwas markiert. Nun muss der Techniker nur noch das Relais austauschen und schon läuft die Anlage reibungslos weiter.
Der Einsatz von TeamViewer Pilot hat den Kundenservice von Leitner um ein Vielfaches beschleunigt. Davon profitieren sowohl die Kunden als auch die eigenen Mitarbeiter und der Seilbahn-Anbieter selbst. Die Kunden erhalten Hilfe in Echtzeit, anstatt lange auf einen Service-Techniker warten zu müssen, der eventuell aus dem Ausland anreisen muss. Das erhöht die Verfügbarkeit der Anlagen und sichert die Zufriedenheit der Fahrgäste. Die Servicemitarbeiter in Sterzing können effizienter arbeiten und eine höhere Menge an Kundenanfragen bearbeiten, da keine Zeit für regelmäßige Außeneinsätze eingeplant werden muss. Leitner selbst profitiert durch gesparte Reisekosten und einen effektiveren Personaleinsatz sowie eine höhere Kundenzufriedenheit.
(ID:46748419)