Hamburg Drohnen-Testflüge zur Integration in den bestehenden Flugverkehr gestartet

Von Nick Luhmann

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Endlich geht es los: In Hamburg startet die staatlich überwachte Erprobung von Szenarien, die den Drohnen-Flugverkehr über Deutschland simulieren. Auch potenziell kritische Vorfälle stehen auf dem Programm.

Ein früherer Drohnenflug im Hamburger Hafen.
Ein früherer Drohnenflug im Hamburger Hafen.
(Bild: Picture Alliance / Makrus Scholz)

Hamburgs Hafen soll die bundesweit erste Blaupause für reguläre Drohnen-Lufträume in Deutschland werden. Auf dem Weg dahin starten jetzt erste Testflüge im Gebiet des größten deutschen Seehafens.

„In mehreren Flugszenarien wird unter anderem das sichere und koordinierte Zusammenspiel von bemanntem und unbemanntem Flugverkehr in dem in Hamburg eingerichteten U-Space-Luftraum simuliert“, berichtet die Droniq GmbH, eine Beteiligung der staatlichen Deutschen Flugsicherung (DFS) und der Deutschen Telekom.

Testflüge außer Sichtweite der Piloten

Das Konzept eines „U-Space“ ist ein räumlich abgegrenzter Luftraum, in dem der Idee nach spezielle Regeln und Verfahren den Drohnenverkehr koordinieren. So sollen Drohnenflüge schnell, sicher und ohne langen Genehmigungsaufwand auch außerhalb der Sichtweite des Drohnenpiloten möglich sein.

Zu den Testflügen, die am Dienstag starten, zählt beispielsweise ein Notfallszenario, in dem der Drohnenpilot einem in das Testfeld einfliegenden Hubschrauber kurzfristig ausweichen muss. „Weitere Szenarien erproben mehrere parallele Drohnenflüge inklusive An- und Abmeldeverfahren, außerdem Routenplanung sowie die anschließende Flugdurchführung“, berichtet Droniq. „Den Drohnenpiloten wird für ihren Flug ein vollständiges Luftlagebild übermittelt. So können Steuerer aktuell und rechtzeitig andere Luftverkehrsteilnehmer erkennen und entsprechend handeln.“

Mehr als nur Pakete ausliefern

Für die Bundesregierung haben die im Juristendeutsch sperrig „unbemannte Luftfahrtsysteme“ genannten Fluggeräte ein enormes Potenzial für verschiedene Anwendungen, die weit über das Ausliefern von Paketen oder Medikamenten hinausgehen. Mit einem Aktionsplan will die Bundesregierung Drohnen schon in wenigen Jahren als alltäglichen Verkehrsträger etablieren – und zu einem deutschen Exportschlager machen.

Bis es so weit ist, sind allerdings offene Fragen zu klären. „Um das wirtschaftliche Potenzial von Drohnen vollumfänglich zu nutzen, müssen sie einfach und sicher in den bestehenden Flugverkehr integriert werden“, sagt Droniq-Chef Jan-Eric Putze. „Die Testflüge markieren den nächsten Schritt, das zu erreichen.“

Nach Ende der Testflugphase sind im Herbst Flugwochen mit praktischen Vorführungen geplant. Das Verkehrsministerium fördert das Hamburger „Reallabor“ mit einer knappen halben Million Euro.

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