Transport Der Nahverkehr ist Vorreiter beim autonomen Fahren

Der öffentliche Personennahverkehr soll attraktiver und leistungsfähiger werden, um immer mehr Menschen zum Umstieg zu bewegen. Ein Schlüssel dafür sind autonome Transportsysteme, wie sie beispielsweise ZF anbietet.

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Der bayerische Verkehrsminister Christian Bernreiter (Mitte) informierte sich bei ZF über den aktuellen Entwicklungsstand autonomer Transportsysteme.
Der bayerische Verkehrsminister Christian Bernreiter (Mitte) informierte sich bei ZF über den aktuellen Entwicklungsstand autonomer Transportsysteme.
(Bild: ZF)

Dass der öffentliche Personennahverkehr leistungsfähiger werden muss, um für die Kunden attraktiver zu werden, darüber sind sich eigentlich alle einig. In der Praxis aber bremsen der Fahrermangel, die Frage der Wirtschaftlichkeit und die aufwendige Reaktivierung stillgelegter Bahntrassen viele Träume wieder aus.

Eine Antwort auf viele dieser Herausforderungen könnten autonome Transportsysteme (ATS) sein. Der Autozulieferer ZF ist durch die Übernahme des Unternehmens 2Getthere zum Hersteller solcher Fahrzeuge geworden und stellt sein aktuelles Modell Group Rapid Transport (GRT) derzeit in Schweinfurt Politikern, Verkehrsbetrieben und der Presse vor.

Einer der ersten Passagiere war am 5. Mai der bayerische Verkehrsminister Christian Bernreiter, den die Fahrt im autonomen Shuttle sichtlich beeindruckte: „Ein modernes ÖPNV-Angebot hilft der Umwelt und dem Klimaschutz. Wir wollen daher den ÖPNV stärken und ein noch attraktiveres und flexibleres Angebot schaffen. Autonome elektrische Fahrzeuge sind dabei eine spannende Entwicklung, die sicherlich ein fester Teil der öffentlichen Mobilität der nicht allzu fernen Zukunft sein werden.“

Platz für bis zu 22 Passagiere

Autonome Shuttles wie der GRT 3 von ZF sind besonders leistungsfähig auf speziell dafür ausgelegten, vom Straßenverkehr getrennten Strecken. Mit ihnen können zum Beispiel ehemalige Bahnstrecken wieder für den Personenverkehr genutzt werden.
Autonome Shuttles wie der GRT 3 von ZF sind besonders leistungsfähig auf speziell dafür ausgelegten, vom Straßenverkehr getrennten Strecken. Mit ihnen können zum Beispiel ehemalige Bahnstrecken wieder für den Personenverkehr genutzt werden.
(Bild: ZF)

Mit Fahrzeugen wie dem GRT lassen sich schon heute viele Verkehrsprobleme lösen, betonte Torsten Gollewski, Leiter Autonomous Mobility Systems bei ZF: „Shuttles von ZF können Menschen schneller von A nach B bringen und gleichzeitig das Pkw-Aufkommen sowie die verkehrsbedingten Emissionen in Metropolen senken. Zudem erleichtern die Shuttles die Anbindung des ländlichen Raums an städtische Zentren.“

Das Shuttle bietet Platz für bis zu 22 Personen und kann autonom im Straßenverkehr mitfahren, aber auch auf getrennten Fahrspuren eingesetzt werden. Mit seinem emissionsfreien Elektroantrieb erreicht es eine Geschwindigkeit von bis zu 40 km/h. Gollewski unterstrich allerdings, dass die Shuttles ihre Stärken vor allem beim Einsatz auf eigens für sie eingerichteten Strecken mit baulich abgetrennten Fahrspuren ausspielen könnten, da sich so keine Verzögerungen durch Staus ergeben. Im Gegensatz zur Fahrt mit Robo-Taxis, die sich als regulärer Verkehrsteilnehmer durch überlastete Straßen bewegen müssen.

Fahren auf abgetrennten Spuren spart Zeit

„Auf baulich abgetrennten Spuren fahren die Shuttle-Passagiere am Stau vorbei und haben damit einen deutlichen Zeitvorteil“, erläuterte Gollewski. „Heute nutzen viele den Pkw, weil sie im ÖPNV die doppelte Zeit brauchen – die Lösung mit baulich abgetrennten Spuren dreht dieses Verhältnis zugunsten der Shuttle-Benutzer um.“ Dank der hohen Taktung und Pünktlichkeit autonomer Shuttles kommen viele Passagiere dann schneller und komfortabler ans Ziel.

Dabei bietet ZF nicht nur das Fahrzeug an, sondern erstellt das Streckenlayout mit, begleitet Einrichtung und Inbetriebnahme der Shuttlesysteme und unterstützt bei Service und Reparatur. „Dieses ‚Rundum-sorglos-Paket‘ interessierte die Besucher besonders“, erklärte Torsten Gollewski, „denn kaum ein Verkehrsbetrieb ist heute bereits mit den Besonderheiten vertraut, die bei Planung und Einsatz autonomer Transportsysteme beachtet werden müssen.“

In Rotterdam (Niederlande) oder Masdar City (Abu Dhabi) sind 2Getthere-Shuttles bereits seit Jahren verlässlich und unfallfrei im Einsatz. „Nun planen wir, diese Technologie ergänzt um weitere in Deutschland entwickelte und produzierte ZF-Komponenten auch hierzulande zum Markterfolg zu bringen“, ergänzt Gollewski.

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