Mercedes Der EQS soll nicht nur als Elektroauto Maßstäbe setzen
Daimler hat ein neues Elektro-Flaggschiff. Doch nicht nur das: Der Mercedes EQS soll auch mit anderen Werten als seiner Batterie glänzen. Was das Auto in Sachen autonomes Fahren, Infotainment und Co. zu bieten hat.
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Für Daimler war es wohl die wichtigste Weltpremiere seit Langem. Am Donnerstagabend stellte der Autobauer den Mercedes EQS vor. Das Fahrzeug soll den ziemlich verkorksten Start der Schwaben ins Elektro-Zeitalter vergessen machen.
Doch nicht nur das: Mit der Limousine will der Konzern auch in anderen Bereichen Statements setzen. So ist der EQS Mercedes zufolge mit einem cw-Wert von 0,20 beispielsweise das aerodynamischste Serienauto der Welt.
Auch beim autonomen Fahren wagt sich Daimler mit seinem künftigen Topmodell etwas weiter heraus als manch anderer Automobilhersteller. Während der Standard derzeit zumeist noch bei Level 2 liegt, soll der EQS zumindest technisch Level 3 beherrschen. Möglich machen soll es der optionale „Drive Pilot“, den Mercedes ab 2022 per Over-the-air-Update bereitstellen will. Mit ihm soll das Auto bei hohem Verkehrsaufkommen oder Stausituationen auf geeigneten Autobahnabschnitten zunächst in Deutschland bis 60 km/h hochautomatisiert fahren können.
Generell spielen nachträgliche Updates beim EQS eine wichtige Rolle. Zum Start bietet der Hersteller beispielsweise kleine Spiele oder verschiedene Fahrprogramme als zubuchbare Optionen an.
Innen heißt es Hyper, Hyper
Wenn man von Spielen spricht, ist man beim Infotainment angelangt. Und auch hier haben die Schwaben geklotzt und nicht gekleckert. Gegen Aufpreis gibt es den MBUX Hyperscreen. Diese große, gewölbte Bildschirmeinheit zieht sich nahezu komplett von A-Säule zu A-Säule. Drei Bildschirme sitzen unter einem Deckglas. Mit dem 12,3 Zoll großen OLED-Display für den Beifahrer bekommt dieser seinen eigenen Anzeige- und Bedienbereich. Dank lernfähiger Software soll das System Nutzern nach und nach personalisierte Vorschläge für Infotainment, aber beispielsweise Komfortfunktionen unterbreiten.
Und sonst? Dann wären da noch die technischen Rahmendaten. Schließlich will Mercedes mit dem EQS zwar nicht nur, aber vor allem schon auch als Elektroauto-Könner von sich Reden machen. Das Wichtigste in Kürze: Mit einem 110 kW-Akku soll das Auto laut WLTP-Norm mit einer Batterieladung bis zu 770 Kilometer weit kommen.
Als EQS 450+ kommt das Fahrzeug mit einem Motor an der Hinterachse, der 245 kW/333 PS leistet und den Sprint von 0 auf 100 km/h in 6,2 Sekunden ermöglicht. Wer den EQS 580 4 Matic bestellt, bekommt noch einen zweiten Motor vorne und damit Allradantrieb. Die Systemleistung wird dann mit 385 kW/524 PS angegeben und der Sprintwert liegt bei 4,3 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit ist in beiden Fällen auf 210 km/h limitiert.
Bei maximaler Ladeleistung ist der EQS nach einer halben Stunde wieder voll geladen
Thema Laden: Der größte Elektro-Mercedes ist auf eine maximale Ladeleistung von 200 kW ausgelegt. An DC-Schnelladestationen lässt sich binnen 15 Minuten so genug Strom für 300 Kilometer ziehen. Nach 31 Minuten soll der Akku wieder komplett gefüllt sein. An herkömmlichen Ladepunkten kann der EQS mit optionalem Onboard-Lader maximal 22 kW beziehen. Einmal Vollladen dauert so etwa fünf Stunden.
Und der Preis? Dazu äußert sich Mercedes bislang nicht im Detail. Knapp unter 100.000 Euro sind als Einstiegsmarke aber zu erwarten.
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