CDU- trifft Tesla-Chef „Zeitverschwendung“: Als Laschet von Wasserstoff spricht, lacht Elon Musk
Tesla-Chef Elon Musk und CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet haben sich auf Teslas Baustelle in Grünheide getroffen. In vielen Punkten präsentierten die beiden Einigkeit – aber nicht in allen.

Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet hat am Freitag auf der Baustelle des US-Elektroautobauers Tesla in Grünheide bei Berlin schnellere Genehmigungsverfahren gefordert. Der CDU-Vorsitzende sprach sich an der Seite von Firmen-Chef Elon Musk für eine Veränderung der Verbandsklagerechte aus. „Es ist nicht akzeptabel, dass jemand, der nicht als Anwohner hier betroffen ist, sondern an der Nordsee oder den Bayerischen Alpen lebt, eine Klage einreichen kann, um solche Projekte zu stoppen. Da müssen wir was ändern.“
Musk sagte, es sei problematisch, wenn jedes Jahr neue Vorschriften erlassen würden und sie ein Niveau erreichten, dass man gar nichts mehr unternehmen könne. Die Vorschriften müssten regelmäßig auf den Prüfstand gestellt werden.
Eil: Elon Musk hofft auf finale Genehmigung für Giga Berlin im Oktober - und lobt Laschet @Tagesspiegel @PNN_de pic.twitter.com/mpP3u3Enhk— Thorsten Metzner (@metzner87) August 13, 2021
Laschet betonte, die aktuell gültigen Vorschriften seien in der Zeit vor dem Pariser Klimaabkommen entstanden. „Aber wenn die Lage so ernst ist, wie der Weltklimarat sagt, dann müssen wir beschleunigen.“
Tesla baut in der Nähe des Flughafens der Hauptstadt eine Autofabrik. Dort sollen rund 500.000 Autos im Jahr gebaut werden. Die Produktion sollte im Juli beginnen, inzwischen steht aber das Jahresende als Termin im Raum. Tesla plant auch eine Batteriefabrik, was das Genehmigungsverfahren verzögert. Das Unternehmen baut bisher mit vorzeitigen Zulassungen. Der Tesla-Chef zeigte sich aber zuversichtlich, dass das Genehmigungsverfahren noch im Oktober abgeschlossen werde.
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Nachhaltigkeitsbericht
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Die Brandenburger Landesregierung reagierte darauf zurückhaltend. Bis zum 19. August laufe noch die Frist für mögliche Einwendungen eines geänderten Genehmigungsantrags von Tesla, erklärte das Umweltministerium am Freitag in Potsdam auf Anfrage. Dann würden die Einwendungen und Stellungnahmen der Behörden geprüft. „Ein konkreter Termin zur Entscheidung über den Antrag kann daher zum jetzigen Zeitpunkt nicht benannt werden.“ Alle Beteiligten arbeiteten konzentriert daran, „ein zügiges und rechtssicheres Verfahren sicherzustellen und abzuschließen“.
Elon Musk hatte bereits im April die Dauer des Genehmigungsverfahrens bemängelt. Das löste eine Diskussion über das Planungs- und Umweltrecht in Deutschland aus. Laschet wirbt dafür, Bürokratie abzubauen, wirtschaftliche Fesseln zu lösen und neue Möglichkeiten für Wirtschaftswachstum zu schaffen.
Laschet meinte, Tesla sei mit der Milliarden-Investition ein enormes Risiko eingegangen. „Wenn die Genehmigung nicht erfolgt, müssen die hier alles wieder zurückbauen.“ Er setze sich dafür ein, dass andere Unternehmen ebenfalls innovative Industrieanlagen bauen könnten, ohne ein so gewaltiges Risiko einzugehen.
Musk über Laschet: „Scheint ein großartiger Kerl zu sein“
Musk sagte auf die Frage, was er von Laschet halte: „Er scheint ein großartiger Kerl zu sein.“ Die Frage, ob der Politiker der nächste Bundeskanzler werde, müsse aber das deutsche Volk bei den Wahlen entscheiden.
Laschet: What is the future of cars? hydrogen or electric…
Musk: Definitely electric, hydrogen is a waste of time (lacht).
Laschet: Da gibt es einen Wissenschafts-Streit…
Nein Herr @ArminLaschet weniger und elektrische Autos sagt die Wissenschaft.pic.twitter.com/mKoVRJceNT— Marion Tiemann (@_mtiemann) August 13, 2021
In einem Punkt widersprach der Autoboss dem Politiker. Als Laschet betonte, die Politik werde keine engen technischen Vorgaben für Antriebsarten machen und dass beispielsweise auch neben der Batterietechnik der Einsatz von Wasserstofftechnik in größeren Lastwagen möglich sei, winkte Musk lachend ab. „Wasserstofftechnik ist eine große Zeitverschwendung.“
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