Studie Was Politik und Wirtschaft von den Antriebstechnologien der Zukunft erwarten
Die Technologieorganisation VDE Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik ist der Frage nachgegangen, wie die Zukunft der Mobilität aussehen könnte.
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Eine neue Studie hat Einschätzungen und Erwartungen von Politik und Wirtschaft an die Antriebstechnologie der Zukunft untersucht. Wie der VDE mitteilt, soll damit ein Beitrag für die sachliche Diskussion über Mobilität in Deutschland geleistet werden. In der Studie „Antriebsportfolio der Zukunft – Ein Meinungsführer/-innen-Report aus Politik und Wirtschaft“ werden fünf Erkenntnisse und Handlungsempfehlungen genannt. Die Autoren haben dafür mit Politikern unterschiedlicher Parteien, aber auch mit Autoherstellern, Zulieferern und Energieversorgern gesprochen.
Koordinierte Kraftanstrengung
Die Klimaziele können nicht von einzelnen Akteuren allein erreicht werden. Laut der Studie handelt es sich dabei vielmehr um eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft gemeinsam bewältigen müssen. Deshalb müsse der Dialog zwischen Politik und Wirtschaft intensiviert und ein Forum für konstruktiven Austausch aufgebaut werden.
Technologieoffen und nutzerorientiert
Batterieelektrische Antriebe werden ab 2030 den größten Anteil im Bereich Straßenfahrzeuge einnehmen, heißt es in der Studie. Dafür brauche es eine bedarfsgerechte Ladeinfrastruktur und die Bereitstellung ausreichender Strommengen. Der Schwerlast- und Langstreckengüterverkehr benötige eine Wasserstoffinfrastruktur. Die Verfügbarkeit von E-Fuels als Nischen- und Brückentechnologie müsse zudem sichergestellt werden. Die Wirtschaft müsse die Modellpalette für CO2-neutrale Fahrzeuge weiter ausbauen.
Politische Rahmenbedingungen
„Damit die Durchsetzung neuer Antriebstechnologien beschleunigt wird, ist es wichtig, dass die Wirtschaft von der Politik Planungs- und Investitionssicherheit bekommt“, heißt es in der Studie. Die Politik soll dafür regulatorische Hürden abbauen.
Internationaler Wettbewerb
Damit Deutschland im internationalen Wettbewerb bestehen kann, soll langfristig die Unabhängigkeit von Wissens-, Technologie und Rohstoffimporten sichergestellt werden. Dafür müsse der Zugang zu Kapital für große Innovationsprojekte erleichtert werden. Laut der Studie braucht es auch eine bessere Abstimmung zwischen Politik und Wirtschaft, um Förderungen zu optimieren.
Die Bevölkerung mitnehmen
Die Klimaschutzziele sind ohne die Bevölkerung nicht zu erreichen. Die Politik müsse mit Konzepten für urbane und ländliche Räume ein positives Narrativ für den Mobilitätswandel schaffen. Um mit gutem Beispiel voranzugehen, rät die Studie zum Einsatz emissionsfreier Fahrzeuge in bundeseigenen und kommunalen Flotten, im öffentlichen Personennahverkehr sowie bei politisch Verantwortlichen.
In einem sogenannten Antriebsportfolio haben die Autoren der Studie zusammengefasst, wie sich die Antriebstechnologien im Straßenverkehr ab 2030 zusammensetzen könnten. Dafür habe man sich an den jeweiligen Stärken der einzelnen Technologien orientiert. So werde beim PKW vornehmlich auf einen batterieelektrischen Antrieb gesetzt. Die Autoren erwarten hier in den kommenden Jahren einen deutlichen Zuwachs und eine größere Modellvielfalt.
Beim gewerblichen Gütertransportverkehr brauche es dagegen einen Mix aus unterschiedlichen Lösungen. Auf Kurzstrecken oder bei leichteren Fahrzeugklassen könne ebenfalls auf die Batterie gesetzt werden. Bei Langstrecken und schweren Fahrzeugklassen brauche es allerdings Brennstoffzellen. Für Bestands- und Nischenfahrzeuge brauche es E-Fuels.
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