Verkehrswende Was der CO2-Preis die Deutsche Bahn kostet

Von dpa

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Die Bahn rechnet 2021 mit einem zweistelligen Millionenbetrag an Mehrkosten durch den seit Jahresbeginn erhobenen CO2-Preis. In den kommenden Jahren könnten die Kosten noch steigen.

Die künftige Koalition will mehr Geld in die Bahn-Infrastruktur investieren.
Die künftige Koalition will mehr Geld in die Bahn-Infrastruktur investieren.
(Bild: Deutsche Bahn AG / Oliver Lang)

Die Deutsche Bahn rechnet mit Mehrkosten in Millionenhöhe durch den neuen CO2-Preis. In diesem Jahr muss sie nach eigener Schätzung 40 bis 50 Millionen Euro dafür aufwenden. Bis 2026 könnte der jährliche Betrag auf 105 bis 135 Millionen Euro steigen, wie der Bahnbeauftragte der Bundesregierung, Enak Ferlemann, in einer Antwort auf eine Anfrage des FDP-Verkehrspolitikers Torsten Herbst mitteilte.

Ob das Auswirkungen auf die Fahrpreise haben wird, ist offen. Falls die Bahn Preise erhöht, kündigt sie dies üblicherweise im Herbst für den Winterfahrplan an.

Die Bahn zählt zu den großen Energieverbrauchern im Land. Jährlich verbrennt sie etwa 250 Millionen Liter Diesel. Viele ihrer Gebäude werden mit Gas oder Öl beheizt. Prognosen über die tatsächlich anfallenden Mengen an CO2 lassen sich noch nicht treffen, heißt es in Ferlemanns Antwort, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Kraftstoffe aus Rest- und Abfallstoffen

Der Konzern hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2040 klimaneutral zu werden. Die Bahn testet dazu auch, Züge mit Kraftstoffen zu betanken, die ganz oder teilweise aus Rest- und Abfallstoffen bestehen.

Seit Jahresbeginn gibt es den CO2-Preis im Verkehr und beim Heizen. Das soll helfen, den Ausstoß von klimaschädlichem Kohlendioxid (CO2) zu senken, das beim Verbrennen von Diesel, Benzin, Heizöl und Erdgas entsteht. Pro Tonne werden 25 Euro fällig. Bis 2025 soll der Preis schrittweise auf 55 Euro steigen.

„Die Zahlen zeigen deutlich, wie sehr auch die Deutsche Bahn noch von fossilen Kraftstoffen abhängig ist“, sagte der FDP-Politiker Torsten Herbst. Knapp 40 Prozent des Schienennetzes seien nicht elektrifiziert. „Die weitere Elektrifizierung kommt zudem nur im Schneckentempo voran“, kritisierte Herbst. Die Genehmigungsverfahren müssten beschleunigt werden, ebenso Aufbau der Infrastruktur für alternative Antriebe wie etwa Wasserstoff.

61 Prozent Grünstrom

Gut 61 Prozent ihres jährlich etwa zehn Terawattstunden großen Strombedarfs deckt die Bahn aus eneuerbaren Energiequellen. 2038 soll 100 Prozent erreicht sein. Dazu werden unter anderem ab 2023 jährlich knapp 190 Gigawattstunden Wasserkraft-Strom aus dem norwegischen Mågeli bezogen, wie die Bahn am Donnerstag bekannt gab. Damit ließen sich die rund 40.000 täglichen Züge in Deutschland eine Woche lang betreiben, hieß es. Darüber hinaus sicherte sich die Bahn Wasserkraft-Strom aus dem Schwarzwald und Windstrom aus Mecklenburg-Vorpommern.

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