Griechische Insel VW erprobt Mobilitätskonzept auf Astypalea
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Volkswagen will auf der griechischen Insel Astypalea gemeinsam mit der Politik binnen fünf Jahren ein komplett neues Mobilitätssystem installieren. Was sich der Autobauer davon erhofft und wie nun die ersten Schritte aussehen.

Es soll eine Blaupause sein für Volkswagens Ansprüche, zum begehrtesten grünen Mobilitätsanbieter zu werden: Die Wolfsburger wollen die Infrastruktur von Astypalea binnen fünf Jahren komplett umkrempeln. Smart und nachhaltig sind die Eigenschaften, die VW der griechischen Insel verpassen wollen.
Nun ist der Startschuss dazu gefallen. Am Mittwoch (2. Juni) nahmen die ersten Elektroautos den Betrieb auf, darunter auch der erste Stromer der griechischen Polizei. Zudem gingen erste private und öffentliche Ladepunkte ans Netz. Diesen Auftakt ließen sich selbst Volkswagen-CEO Herbert Diess und der griechische Premierminister Kyriakos Mitsotakis nicht nehmen.
Griechenland 2.0
Diess erklärte Astypalea zu einem „Zukunftslabor für die Dekarbonisierung in Europa“. Volkswagen erforsche auf der Insel in Echtzeit, „was die Menschen zum Umstieg auf die E-Mobilität bewegt und welche Anreize es für den Übergang zu einem nachhaltigen Lebensstil braucht“. Die Erkenntnisse sollen dazu beitragen, den Wandel zu nachhaltiger Mobilität in Griechenland zu beschleunigen.
Premierminister Mitsotakis erklärte: „Griechenland wird Wirtschaft und Gesellschaft zu ,Griechenland 2.0‘ transformieren, indem es die grüne Revolution anführt und die neuesten digitalen Technologien einsetzt. Wir haben große Pläne. Astypalea wird ein Prüfstand für die grüne Energiewende: energieautark und komplett von der Natur angetrieben.“
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Wie VW auf einer Mittelmeerinsel das Mobilitätssystem der Zukunft aufbauen will
Zahl der Fahrzeuge auf der Insel soll um ein Drittel sinken
Polizei, Flughafen und Inselverwaltung nehmen nun die Elektromodelle VW E-Up, VW ID 3, und VW ID 4 in ihre Flotte auf. Zudem können sie auch auf E-Scooter der Seat-Mobilitätstochter Mo zugreifen. Privatkunden verspricht die Politik eine Elektro-Kaufprämie.
Doch ein weiteres Vorhaben des Projektes ist es, die Zahl der Fahrzeuge auf der nicht einmal 100 Quadratkilometer großen Insel um ein Drittel zu verringern. Und so sollen perspektivisch vor Ort auch vollelektrisches Carsharing und Ridesharing starten. Bislang gibt es auf der Insel nur eine rudimentäre Buslinie.
Auf der Insel erforschen wir in Echtzeit, was die Menschen zum Umstieg auf die E-Mobilität bewegt und welche Anreize es für den Übergang zu einem nachhaltigen Lebensstil braucht.
Den nötigen Strom soll künftig ein Solarpark liefern, der bis 2023 fertig sein soll. Er soll neben allen Fahrzeugen auch genug Energie für 50 Prozent des gesamten Strombedarfs auf der Insel bereitstellen. Bislang übernehmen das Dieselgeneratoren. Die CO2-Emissionen sollen so künftig um rund 80 Prozent sinken.
Begleitet wird das Projekt von Wissenschaftlern der Universität der Ägäis und der schottischen Universität Strathclyde. Sie wollen in einer Studie die Einstellung der Einwohner Astypaleas zur Transformation untersuchen.
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