Sono Motors Mit der Sono-App soll jedes Auto zum Sharing-Fahrzeug werden können
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Für 2023 hat Sono Motors sein Solarauto Sion angekündigt. Im Fokus steht bei den Münchnern aber nicht allein das Auto, auch beim Carsharing will das Start-up Akzente setzen. Und das nicht nur mit den eigenen Fahrzeugen.

Dass Sono sein Solarauto Sion mit integrierten Sharing-Funktionen auf den Markt bringen möchte, ist bekannt. Jetzt gehen die Münchner einen Schritt weiter. Sie wollen ein „Community-Sharing“ aufbauen. Heißt: Selbst wer keinen Sion fährt – was vor 2023 ja auch noch nicht möglich ist – kann über die Sono-App sein Auto egal welcher Marke zum Teilen anbieten. Den Auftakt will Sono mit einer vierstelligen Zahl von ausgewählten Autobesitzern in Deutschland machen. 2022 soll die App dann auch öffentlich verfügbar sein und der Dienst damit wohl breiter ausgerollt werden.
Der Community-Charakter soll entstehen, indem Anbieter ihr Fahrzeug nur an Personen verleihen, denen sie vertrauen. Sie können darüber entscheiden, wer in die eigene Community kommt und wer nicht. Und sie bestimmen auch über die Preise, die sie für die Ausleihe verlangen.
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Sono Sion
Erste Probefahrt im Solarauto-Prototyp
Um den Prozess möglichst unkompliziert zu gestalten, stellt Sono einen Versicherungsschutz bereit. Zudem laufen Buchung und Zahlungsabwicklung komplett digital ab. Den Fahrzeugschlüssel müssen die Beteiligten vorerst noch übergeben. Sono arbeitet aber bereits an einem Angebot, das es möglich macht, Autos ohne Schlüssel zu öffnen und zu starten. Auch hierbei soll wieder der Gemeinschaftsgedanke zum Tragen kommen: Denn wohl niemand würde Unbekannten gerne die Möglichkeit geben, problemlos ins eigene Auto gelangen zu können.
Nach eigenen Angaben hat Sono bereits sieben Pilotprojekte rund um das Community-Sharing durchgeführt. Dabei kristallisierte sich heraus, dass eine Teil-Gemeinschaft im Durchschnitt aus 12 Personen pro Auto besteht.
Sono verspricht bis zu 85 Prozent niedrigere Autokosten
Doch warum sollten Kunden auf die Idee der Münchner eingehen? Sono Motors lockt vor allem mit finanziellen Vorteilen, die sich für einzelne daraus ergeben könnten. Die Fahrzeuge im Pilotbetrieb seien um bis zu 150 Prozent stärker ausgelastet gewesen als zuvor. Für diejenigen, die ihr Auto zum Teilen bereitstellten, haben sich die monatlichen Kosten für ihr Fahrzeug durch das Sharing zwischen 45 und 85 Prozent reduziert, erklärte Johannes Bückle, Head of Product bei Sono Digital.
Sono selbst will an dem Sharing mitverdienen, indem die Münchner für jede geteilte Fahrt eine Provision einbehalten. Wie hoch diese genau ausfallen wird, wollte Johannes Bückle noch nicht verraten. Sie wird aber wohl im niedrigen zweistelligen Prozentbereich liegen.
Unser Ziel ist es, zur größten Carsharing-Plattform zu werden, ohne ein einziges Fahrzeug zu besitzen.
Die Ziele, die sich Sono Motors mit dem Sharing-Modell gesteckt hat, sind ehrgeizig. Bei dem Start-up ist man überzeugt, dass über die Sono-App bis 2025 ein Buchungs-Volumen im Wert von 295 Millionen Euro entstehen kann. CEO und Mitgründer Laurin Hahn sagte: „Unser Ziel ist es, zur größten Carsharing-Plattform zu werden, ohne ein einziges Fahrzeug zu besitzen.“ In Deutschland stünden 47 Millionen Autos im Schnitt 23 Stunden am Tag ungenutzt herum. „Wir müssen anfangen, Autos effizienter zu nutzen“, forderte Hahn.
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