Gefahren Fiat 600-E – Cinquecento in XL

Quelle: sp-x Lesedauer: 3 min |

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Mit seiner produktionstechnischen Allzweckwaffe – der Common Modular Platform – haut Stellantis ein weiteres kleines SUV raus: den etwas schmaleren Nachfolger des 500X.

Der kleine Fiat macht seine Sache gut, ist wendig und agil.
Der kleine Fiat macht seine Sache gut, ist wendig und agil.
(Bild: Simona Alampi)

600-E heißt das nunmehr zweite Elektroauto der Marke, das die Designsprache des Fiat 500 aufgreift. Die bereits von den Schwestermodellen Opel Mokka, Peugeot 2008 oder Jeep Avenger bekannten Eckdaten: 115 kW/156 PS, 54 kWh große Batterie, 11 beziehungsweise 100 kW Ladeleistung, 400 Kilometer Reichweite und Platz für fünf. Der 600-E startet bei 36.490 Euro und kostet rund 2.000 Euro mehr als ein vergleichbarer 500-E, der allerdings eine kleinere Batterie und geringere Ladeleistung am Schnelllader hat.

Das Design des 600-E wirkt stimmig. Schon weil die Designer nicht in die Vollen gegangen sind und ihn als Crossover-Modell konzipierten. Sie haben es bei 4,17 Metern Länge belassen, immerhin 54 Zentimeter mehr als beim 500-E, aber knapp 10 Zentimeter weniger als beim 500X.

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Man sitzt genauso niedrig wie im elektrischen Cinquecento, und doch fühlt sich der Innenraum angenehm luftig an. Auch auf der Rückbank. Zu dritt wird’s dort zwar kuschelig, aber zwei Mitfahrer sind für ein so kurzes Auto erstaunlich großzügig untergebracht. Außerdem lässt sich im 360 Liter großen Kofferraum locker Gepäck für eine kürzere Reise verstauen, was den 600-E zur alltagstauglicheren Alternative macht.

Fiat führt den in Polen gebauten 600-E zuerst dort ein, wo sich E-Autos vergleichsweise gut verkaufen lassen: Deutschland und Frankreich. 2024 folgt eine Hybridversion mit einem 100 PS starken Benziner, den ein 28 PS starker E-Antrieb unterstützt.

In acht Farben beleuchtbar

Jetzt aber erstmal eine Spritztour mit dem 600-E durch Turin. Erster Eindruck: Schicker Innenraum mit hellen Sitzen, in denen 200 PET-Flaschen verarbeitet wurden. Das in Karosseriefarbe lackierte Armaturenbrett mit Digitaltacho lässt sich wie der gesamte Innenraum nachts in acht Farben illuminieren und es gibt genügend Ablagen für Smartphone, Schlüssel und all den anderen Kleinkram des täglichen Lebens. Strukturell ist das Cockpit aber im Prinzip dasselbe wie im Jeep Avenger – alte FCA-Verbundenheit.

Serienmäßig wird ein flacher und nicht aufdringlicher 12,5-Zoll- Bildschirm geliefert, auf dem Navigation und die wichtigsten Funktionen laufen. Handys laden induktiv und lassen sich kabellos per Apple Car Play oder Android Auto einbinden, Staus, freie Parkplätze und Infos zu Ladestationen auf der Route zeigt das System in Echtzeit an.

Kleines Manko: Navigation und das mit einer Wärmepumpe ausgestattete Thermomanagement kommunizieren nicht miteinander: Ist ein Schnelllader als Ziel gesetzt, konditioniert die Technik die Batterie nicht vor. Auch manuell lässt sich der Akku nicht auf die fürs schnelle Laden optimale Temperatur bringen. So bleibt’s ein Glücksspiel, ob sich die Batterie wirklich wie von Fiat versprochen mit maximal 100 kW in einer halben Stunde auf 80 Prozent bringen lässt.

Sehr weich abgestimmtes Fahrwerk

Vorwärts, rückwärts, parken: Wie im 500-E wird die Fahrstufe über Tasten gewählt. Zwischen den Sitzen ist der Kippschalter für die frei Fahrprogramme platziert. Die Unterschiede sind gleich spürbar: Im Eco geht’s sehr gemächlich voran, Standard passt im Stadtverkehr immer und mit Sport lässt die Vorderräder beim Ampelstart schon mal durchdrehen.

Fahrmäßig gibt es keine Überraschungen: Der kleine Fiat macht seine Sache gut, ist wendig und agil. Überraschend gut kommt der Wagen mit Turins vielen Schlaglöchern zurecht. Das sehr weich abgestimmte Fahrwerk federt die Missstände der Straßenbehörde weg, und auch von den vielen den Weg kreuzenden Straßenbahnschienen kommt im Innenraum kaum etwas an.

Auf der Landstraße dreht sich das Bild. In flotten Links-Rechts-Kombinationen würde ein strafferes Fahrwerk sowie eine etwas direkter abgestimmte Lenkung mehr Fahrspaß bringen. Positiv fällt auf, wie ruhig der Wagen fährt. Vor allem verkneift sich der neue, um 50 Prozent leisere Motor das bei vielen E-Autos nervige Surren.

„Red“-Linie hat alles Nötige an Bord

Um den Preis zu drücken, legt Fiat den 600-E ausschließlich in zwei Ausstattungen auf. Als Option können Käufer können lediglich die Farbe wählen. Die Einstiegsversion Red hat für 36.490 Euro das für den Alltag Nötige an Bord, bis hin zum großen Display, Klimaanlage und Parksensoren. Auch die üblichen Fahrhelfer werden geliefert.

Für 6.000 Euro mehr fährt der 600-E als „La Prima“ etwas glamouröser ausgestattet vor. Aber auch Nützliches wie Sitzheizung, Navigation, Abstandstempomat, Totwinkelwarner oder Spurhalter sind dann enthalten.

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Mit dem 600-E hat Fiat ein konkurrenzfähiges Auto auf die Räder gestellt. So lifestylig wie der 500-E, geräumiger, aber trotzdem klein und agil.

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