Drei neue E-Autos Mit diesen Modellen startet der chinesische Autohersteller BYD

Von Andreas Wehner |

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Noch in diesem Jahr will BYD die ersten Elektroautos in Deutschland verkaufen. Vor allem das kompakte SUV Atto 3 dürfte für europäische Kunden sehr interessant sein. Wir hatten die Möglichkeit, die Autos bereits kurz unter die Lupe zu nehmen.

Der BYD Atto 3 tritt im beliebten S-SUV-Segment an und soll vor allem jüngere Kunden begeistern.
Der BYD Atto 3 tritt im beliebten S-SUV-Segment an und soll vor allem jüngere Kunden begeistern.
(Bild: BYD)

Der chinesische Autobauer BYD will im vierten Quartal dieses Jahres mit dem Vertrieb von drei Modellen in Deutschland beginnen. Neben dem bereits in Norwegen auf dem Markt befindlichen E-Segment SUV Tang kündigte BYD die Limousine Han und das C-SUV Atto 3 an. Einen ersten Eindruck von den Modellen gewährte das Unternehmen am Dienstag ausgewählten Journalisten in Den Haag.

Den bereits in den Medien für Europa kolportierten BYD Seal wird es zunächst nicht geben. Das Modell könnte 2023 folgen, offiziell bestätigen wollte das aber niemand.

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SUV und Limousine mit jeweils 516 PS

Der Tang kommt serienmäßig als Siebensitzer und nimmt somit Familien als Zielgruppe ins Visier. Der LFP-Akku hat eine Kapazität von 85,4 kWh und schafft laut Datenblatt eine kombinierte WLTP-Reichweite von 400 Kilometern. Der Tang lädt mit 110 kW. BYD gibt die Ladezeit von 30 auf 80 Prozent an. Das dauert 30 Minuten und ist ein ordentlicher, wenn auch kein überragender Wert. Angetrieben wird der Tang von serienmäßig von zwei Motoren jeweils vorne und hinten. Er kommt also immer mit Allrad. Die Leistung beträgt 380 kW/516 PS, aus dem Stand auf Tempo 100 schafft es das SUV in 4,6 Sekunden.

Wie der Tang ist auch die Limousine Han nach einer alten chinesischen Dynastie benannt. Und mit seinem SUV-Bruder teilt er sich auch die technische Basis, genannt E-Plattform 2.0 und damit den 85,4-kWh-Akku. Die Ladeleistung beträgt etwas bessere 120 kW, um von 30 auf 80 Prozent zu laden, benötigt der Han ebenfalls 30 Minuten. Die deutlich leichtere Limousine soll jedoch mit 521 Kilometern deutlich weiter kommen. Wie der Tang verfügt auch der Han über zwei Elektromotoren mit zusammen 380 kW/516 PS. Den Sprint von 0 auf 100 km/h schafft der Han nach Herstellerangaben in 3,9 Sekunden.

C-SUV mit schicken Interieur

Für die meisten Verkäufe in Europa dürfte jedoch das zunächst kleinste BYD-Modell sorgen. Das C-SUV Atto 3 tritt in einem besonders gefragten Segment an und ist auf eine jüngere Kundschaft zugeschnitten. Dementsprechend findet sich innen mehr Kunststoff und verschiedene verspielte Details. Dazu gehören die an Gitarrensaiten erinnernden Haltegummis in den Türen oder die recht eigenwilligen Türgriffe. Alles in allem wirkt das Interieur schick und hochwertig. Sportsitze und ein Panoramadach sind einige der optisch auffälligen Features.

Der Atto 3 kommt mit Frontantrieb und 150 kW/204 PS. Die Batterie fasst 60,5 kWh und schafft damit 420 Kilometer nach WLTP-Norm. Die Ladezeit von 30 auf 80 Prozent gibt BYD mit 29 Minuten an. Das kleine SUV lädt am Gleichstrom mit 88 kW. Da es bereits auf BYDs E-Plattform 3.0 steht, wäre in Zukunft dank 800-Volt-Technologie auch schnelleres Laden denkbar. Aktuell nutzt BYD diese Möglichkeit beim Atto 3 noch nicht.

Die Bedienung funktioniert in allen drei Modellen gleich. Der Startknopf ist in der Mittelkonsole unterhalb des Gangwahlhebels platziert. Daneben finden sich Knöpfe für die wichtigsten Funktionen. Die meisten Features lassen sich jedoch über einen 15,6 Zoll großen Touchscreen steuern, der drehbar ist und sich somit quer oder hochkant anordnen lässt. Während in den beiden großen Modellen ein digitales Instrumentendisplay in klassischer Größe verbaut ist, hat der Atto 3 ein mit deutlich kleineres, schwebend angebrachtes Display.

Lithium-Eisen-Phosphat-Batterie für mehr Sicherheit

Eine Besonderheit bei BYD ist die Batterietechnik. Das Unternehmen setzt nicht auf die üblichen Lithium-Ionen-Batterien. Stattdessen ist in den Modellen des Unternehmens, das in den 1990er Jahren als Batteriehersteller gegründet wurde, eine Lithium-Eisen-Phosphat-Batterie (LFP) verbaut. Sie soll sich im Falle eines Unfalls weniger stark erhitzen und somit eine höhere Sicherheit bieten. Außerdem wird für die Produktion kein Kobalt benötigt. Die im Vergleich zur Lithium-Ionen-Technologie niedrigere Energiedichte gleichen die Chinesen nach eigenen Angaben durch die spezielle Bauweise zu einem großen Teil wieder aus. Die Batterie ist in den BYD-Modellen als Teil der Karosserie in den Fahrzeugboden integriert.

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