Ziehl-Abegg mit erneut überdurchschnittlichem Wachstum

Redakteur: Benjamin Kirchbeck

Erfolgreiches Jahr 2018 für Ziehl-Abegg: Wie das Unternehmen mitteilte, wuchs der Umsatz um 8,1 Prozent auf 540 Mio. Euro. Der Umsatz wurde dabei durch das starke Wachstum des Ventilatorengeschäfts in der Lufttechniksparte getrieben. Doch auch der Automotive-Sektor bekam neuen Schwung.

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Auch der Automotive-Sektor ist im neuen Werk an der A6 im Gewerbepark Hohenlohe (Kupferzell) angesiedelt.
Auch der Automotive-Sektor ist im neuen Werk an der A6 im Gewerbepark Hohenlohe (Kupferzell) angesiedelt.
(Bild: Ziehl-Abegg)

Ein Meilenstein in der Firmengeschichte ist der Start einer eigenen Kunststofffertigung im Gewerbepark Hohenlohe (Deutschland). Hochkomplexe Werkzeuge ermöglichen die Umsetzung aufwändiger Geometrien bei Kunststoffventilatoren. „Dadurch können wir noch besser Erkenntnisse aus der Natur auf unsere Produkte übertragen“, erklärt Vorstandsvorsitzender Peter Fenkl die bionischen Ansätze. „Die Bionik hilft uns, die CO2-Bilanz unserer Produkte noch weiter zu verbessern“, so Fenkl. Ein Vorteil für die Kunden ist, dass Ziehl-Abegg inhouse drei Technologien – Stahl, Aluminium und Kunststoff – anbietet. „Das unterscheidet uns von den Wettbewerbern.“

„Wir spüren zwei Effekte: In aufstrebenden Ländern kommen die Impulse aus Neubauten, in Ländern wie Deutschland verlagert sich der Umsatz in die Sanierung und Verbesserung bestehender Anlagen in Altbauten“, sagt Fenkl. Dies gelte sowohl für die Lufttechnik wie für die Antriebstechnik. In der Antriebstechnik ist der Umsatztreiber der Aufzugsantrieb ZAtop. „Die Kunden schätzen die Zuverlässigkeit der Produkte und unseren schnellen und unkomplizierten Service“, unterstreicht Fenkl.

Automotive – Planung für 2019 nach oben korrigiert

Die Zeichen für den Verkauf des elektrischen Radnabenantriebs für Stadtbusse, ZAwheel, sind positiv. Allerdings blieb die Dynamik im abgelaufenen Jahr hinter den Erwartungen zurück. „Die neue Generation mit zwei Leistungsstufen und einem integrierten Steuerungsmodul wird allerdings so positiv im Markt angenommen, dass wir unsere Planung für 2019 nach oben korrigiert haben.“ Aushängeschilder sind Doppeldeckerbusse, die für Stadtrundfahrten in Paris, London, Amsterdam oder Berlin eingesetzt werden.

Die im September auf der IAA Nutzfahrzeuge vorgestellte Einzelradaufhängung für den getriebelosen Elektromotor ZAwheel hat die Anwendung auch für andere Nutzfahrzeuge sehr interessant gemacht. „Die zeitlichen Vorläufe im Automotive-Bereich sind anders als im klassischen Maschinenbau“, streckt Fenkl mögliche Umsatzauswirkungen. Das Interesse bekannter Nutzfahrzeughersteller war jedenfalls beachtlich.

Mitarbeiterzahl steigt auf 4.100

Da Ziehl-Abegg weltweit eine große Fertigungskompetenz und –tiefe aufweist, hat sich das Umsatzplus auch auf die Zahl der Beschäftigten ausgewirkt. „Wir sind in Deutschland um 50 auf 2.250 Mitarbeiter gewachsen“, freut sich der Vorstandschef. Weltweit arbeiten nun 4.100 Menschen für Ziehl-Abegg (Vorjahr: 3.900). Um auch künftig qualifizierte Mitarbeiter an Bord zu haben, hat Ziehl-Abegg die duale Ausbildung weiter internationalisiert: Nun wird sowohl in Ungarn, Spanien, Brasilien und auch in den USA dual ausgebildet. In Deutschland ist Ziehl-Abegg im vergangenen Jahr bei einer bundesweiten Studie als bestes Ausbildungsunternehmen der Elektroindustrie ausgezeichnet worden.

Über ZIEHL-ABEGG

Ziehl-Abegg (Künzelsau, Baden-Württemberg, Deutschland) gehört zu den international führenden Unternehmen im Bereich der Luft-, Regel und Antriebstechnik. Emil Ziehl hat die Firma 1910 in Berlin als Hersteller von Elektromotoren gegründet. Die Ziehl-Abegg SE ist nicht börsennotiert und befindet sich in Familienbesitz.

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