Weltpremiere Volvo enthüllt sein Flaggschiff EX90

Von Julia Mauritz |

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Das siebensitzige Premium-Elektro-SUV ist das erste Modell von Volvos neuer, vollelektrischer Fahrzeuggeneration. Der bis zu 380 kW/517 PS starke „rollende Computer“ soll mit einer 111 kWh großen Hochleistungsbatterie knapp 600 Kilometer weit fahren können. Das hat seinen Preis.

Der EX90 kommt 2023 auf den Markt. Die Preise für den Siebensitzer hat Volvo noch nicht bekannt gegeben.
Der EX90 kommt 2023 auf den Markt. Die Preise für den Siebensitzer hat Volvo noch nicht bekannt gegeben.
(Bild: Volvo)

Bereits seit einigen Monaten gibt Volvo immer wieder neue Details zu seinem neuen Flaggschiff EX90 bekannt. Jetzt wurde das vollelektrische SUV in Stockholm offiziell enthüllt. Anders als ursprünglich geplant, trägt das SUV dabei keinen klangvollen Namen. Volvo ist bei seiner üblichen Nomenklatur geblieben: Allerdings ist aus der Bezeichnung „XC“ „EX“ geworden.

Der knapp 2,8 Tonnen schwere Siebensitzer markiert dabei den Beginn einer neuen Modellära: Es ist das erste Fahrzeug, das auf der neuen Technik- und Softwarearchitektur des schwedischen Premiumherstellers namens SPA II basiert. Vom Band laufen soll Volvos neues Topmodell ab 2023 zunächst in den USA und später auch in China. Die Markteinführung des SUVs ist für Ende des kommenden Jahres geplant.

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„Der Volvo EX90 hebt unsere Sicherheitsstandards auf ein neues Level und ist zudem das erste Volvo-Fahrzeug, das wirklich durch seine Software definiert wird und Teil eines größeren Ökosystems ist, das sich mit dem Zuhause und anderen persönlichen Geräten verbindet“, unterstrich Jim Rowan, Präsident und CEO von Volvo Cars, bei der Premiere.

Zum Marktstart im kommenden Jahr sollen zunächst zwei Allradversionen angeboten werden, die mit Elektromotoren an beiden Achsen insgesamt 300 kW/408 PS bzw. 380 kW/517 PS und 770 Nm bzw. 910 Nm Drehmoment entwickeln. Je nach Ausführung braucht der gut fünf Meter lange Stromer 4,9 bzw. 5,9 Sekunden, um aus dem Stand auf 100 km/h zu beschleunigen – Schluss ist, wie bei den Volvo-Modellen üblich, allerdings auch beim EX90 bei 180 km/h.

Sechsstelliger Einstiegspreis

Die Reichweite beträgt laut Volvo im kombinierten WLTP-Zyklus bis zu 600 Kilometer pro Akkuladung. An Schnellladesäulen soll sich die 111 kWh große Hochvoltbatterie innerhalb von 30 Minuten von 10 auf 80 Prozent aufladen lassen. Das alles hat seinen Preis: Mindestens 105.550 Euro kostet der 408 PS starke EX90 mit Allradantrieb. Für die Performance-Version ruft Volvo 110.650 Euro auf.

Der EX90 ist auch das erste Modell der schwedischen Marke, das über die notwendige Hardware für bidirektionales Laden verfügt. Das SUV kann damit beispielsweise das Zuhause, andere elektrische Geräte wie E-Bikes oder aber andere E-Autos mit Strom versorgen. Die künftige Einführung dieser Funktion ist Volvo zufolge allerdings zunächst für ausgewählte Märkte geplant – ob Deutschland auch dazu zählt, hat der Hersteller nicht spezifiziert.

Updates für mehr Sicherheit

Auf eine neue Ebene hebt Volvo im EX90 auch das Sicherheitsniveau: Das SUV soll permanent lernen und sowohl die Fahrer als auch die Fahrzeugumgebung schrittweise immer besser verstehen. Regelmäßige Updates sollen den EX90 sicherer machen und sowohl die Insassen selbst als auch andere Verkehrsteilnehmer vor Gefahren bewahren.

Zu den Sicherheits-Highlights zählt einen neue Sensortechnik innen und außen. Sie soll ein unsichtbares Schutzschild bilden und blitzschnell auf Gefahren reagieren können. Die Kombination von Kameras, Radar und Lidar ist mit Hochleistungscomputern und Volvos eigener Software verbunden und schafft so eine 360-Grad-Echtzeitansicht der Umgebung.

Der in die Dachlinie integrierte Lidar-Sensor beobachtet auch bei hohen Geschwindigkeiten und bei jedem Lichteinfall die vorausliegende Straße. Potenziell gefährliche Objekte sollen laut Volvo Hunderte Meter im Voraus erkannt werden können. So bleibt mehr Zeit zum Handeln. Die Sensoren sollen gleichzeitig dazu beitragen, die Leistung des Pilot Assists zu verbessern. Letzterer hilft durch eine neue Lenkunterstützung im EX90 auch beim Spurwechsel.

EX90 hält selbstständig an, wenn Fahrer auf Warnungen nicht reagiert

Im Innenraum wiederum kommt erstmals ein Fahrer-Monitoring-System zum Einsatz: Spezielle Sensoren und Kameras, die eigens entwickelte Algorithmen nutzen, erkennen, wenn der Fahrer unaufmerksam ist. Reagiert er nicht auf immer eindringlicher werdende Warnungen, hält der EX90 selbstständig am Fahrbahnrand an und setzt einen Notruf ab. Dank der neuen Sensortechnik ist der EX90 zugleich als erstes Volvo-Modell auf das nich überwachte autonome Fahren der Zukunft vorbereitet.

Volvo stellt in seinem „rollenden Computer“ EX90 fotorealistische Echtzeit-Grafikdarstellungen auf den Bildschirmen und im Head-up-Display in Aussicht. Gesteuert werden die Funktionen über einen zentral platzierten 14,5 Zoll großen Touchscreen. Dessen Betriebssystem Android Automotive integriert verschiedene Google-Services wie den Navigationsdienst Google Maps und den Sprachassistenten Google Assistant. Über den Play Store können Kunden zudem weitere Apps herunterladen. Die serienmäßige 5G-Internetverbindung des Fahrzeugs soll dabei einen mobilen Datenzugriff sicherstellen. Sie bildet nicht nur die Basis für die App-Nutzung und eine intuitive Echtzeit-Navigation, sondern dient auch zum Musik-Streaming. Volvo hat dabei in seinem Flaggschiff ein Audiosystem von Bowers & Wilkins verbaut und Lautsprecher in die Kopfstützen integriert.

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Öffnen, verschließen und auch starten lässt sich der Siebensitzer wahlweise mit dem Fahrzeugschlüssel oder dem Smartphone. Neben einer persönlichen Begrüßungssequenz wird auch das individuelle Fahrprofil automatisch geladen, sobald der Fahrer Platz nimmt.

Im Innenraum kommt keine Leder mehr zum Einsatz

Platz gibt es in dem Premium-SUV in Hülle und Fülle, sowohl für die Insassen als auch für deren Gepäck: Der Radstand ist knapp drei Meter lang, der Kofferraum schluckt bis zu 1.915 Liter, wenn man die Sitzlehnen der zweiten Sitzreihe umklappt. Im skandinavisch schlichten Innenraum setzt Volvo auf natürliche und recycelte Materialien. Beispielsweise wird Leder durch ein von Volvo selbst entwickeltes Material ersetzt, das unter anderem aus Vinyl, recycelten PET-Flaschen und Weinkorken besteht. Darüber hinaus enthält das vollelektrische SUV rund 15 Prozent recycelten Stahl sowie etwa 25 Prozent recyceltes Aluminium. Rund 15 Prozent aller verwendeten Kunststoffe wurden entweder recycelt oder sind biobasiert.

Künftig will Volvo jedes Jahr ein neues vollelektrisches Fahrzeug vorstellen, mit dem Ziel, ab 2030 ausschließlich Elektroautos anzubieten. Diese Strategie soll den Weg zum klimaneutralen Unternehmen bis 2040 bereiten.  

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