Studie Unzureichende Ladeinfrastruktur bremst E-Mobility-Boom

Quelle: Pressemitteilung

Damit die Bundesregierung ihr Klimaziel erreicht, muss auch die Nachfrage nach E-Autos anziehen. Doch unter anderem wegen des Mangels an Ladestationen wird sich das so schnell nicht ändern, wie eine aktuelle Umfrage zeigt.

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55 Prozent aller Befragten wollen in absehbarer Zeit kein Elektrofahrzeug kaufen.
55 Prozent aller Befragten wollen in absehbarer Zeit kein Elektrofahrzeug kaufen.
(Bild: CTEK)

Bisher galt der hohe Anschaffungspreis von E-Autos als Hauptproblem beim Ausbau der E-Mobilität in Deutschland. Doch auch unzureichende Lademöglichkeiten schrecken deutsche Autofahrer vom Kauf von Elektrofahrzeugen ab. Das geht aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Yougov im Auftrag des Ladespezialisten Ctek hervor. Wie Ctek in einer Pressemitteilung am Donnerstag bekannt gab, wurden insgesamt 4.300 Personen zum Thema Elektromobilität befragt.

Nur gut die Hälfte laden ihren Wagen zuhause

Demnach sagten 35 Prozent der Befragten, sie würden sich keinen Stromer kaufen, da sie bei sich zuhause über keine Ladestation verfügten. 25 Prozent planen wegen fehlender Lademöglichkeiten im lokalen Umfeld und am Arbeitsplatz keine Anschaffung eines E-Fahrzeugs. Zum Vergleich: Für 39 Prozent der Befragten ist der hohe Anschaffungspreis ein Grund dafür, sich kein E-Auto zu kaufen. Mehrfachnennungen waren möglich.

53 Prozent der befragten E-Auto-Besitzer laden ihren Wagen zuhause. 33 Prozent von ihnen gaben an, dass sie nicht wüssten, wo sich in ihrem direkten Umfeld die nächste Ladestation befindet.

Steigende Nachfrage bis 2025 erwartet

Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 etwa sieben bis zehn Millionen Elektrofahrzeuge auf Deutschlands Straßen zu bringen. 55 Prozent aller Befragten wollen jedoch in absehbarer Zeit kein Elektrofahrzeug kaufen. „In den vergangenen zehn Jahren sind in Deutschland etwa 500.000 E-Autos zugelassen worden”, sagt Cecilia Routledge, Global Head of E-Mobility bei Ctek: „Hier gibt es noch viel Potenzial nach oben.“

Sie erwartet mit dem stetig sinkenden Grundpreis und der erhöhten Kaufprämie für Elektroautos eine steigende Nachfrage bis 2025. Hinzu kämen die deutlich niedrigeren Wartungs- und Energiekosten, die einen Kauf noch attraktiver machten. Durch neue Fördermöglichkeiten werde das Angebot an öffentlichen Ladestationen zunehmen.

Routledge geht außerdem davon aus, dass Fahrer in Zukunft ihre E-Autos nicht unbedingt am Arbeitsplatz laden werden: „Darüber hinaus werden dauerhafte Veränderungen in der Arbeitswelt wahrscheinlich dazu führen, dass die Menschen ihren Arbeitsplatz seltener aufsuchen, so dass E-Auto-Besitzer, die keine Möglichkeit haben, ein Ladegerät zu Hause zu installieren, zunehmend auf öffentliche Ladestationen, wie Einkaufszentren und Supermärkten, angewiesen sein werden.“

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