Mikromobilität Tier macht beim E-Bike-Sharing ernst

Das Berliner Start-up Tier Mobility machte sich vor allem durch den Verleih von E-Scootern einen Namen. Inzwischen rückt bei dem Sharing-Anbieter aber immer stärker ein anderes Fortbewegungsmittel in den Vordergrund.

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Tier baut sein E-Bike-Angebot konsequent aus.
Tier baut sein E-Bike-Angebot konsequent aus.
(Bild: Tier)

Die Phase des Herantastens ist vorbei: Tier Mobility schickt sich nun auch endgültig an, den deutschen E-Bike-Sharingmarkt zu erobern. Nach dem ersten Start im Landkreis Reutlingen im vergangenen Herbst, kamen schnell München und Münster als weitere Standorte hinzu. Jetzt folgt Berlin. Und wie: Zunächst stellt der Anbieter in seiner Heimatstadt 400 E-Bikes bereit, perspektivisch soll die Flotte auf bis zu 1.500 Fahrräder wachsen, wie Tier am Montag gegenüber dem „Tagesspiegel“ ankündigte.

In der Hauptstadt macht Tier beim E-Bike-Sharing künftig Lime Konkurrenz. Punkten will das Start-up unter anderem mit seinem Preis-Angebot. Während Lime pro Minute 23 Cent von Kunden verlangt, beschränkt sich Tier auf 19 Cent pro Minute. Einen Euro Entsperr-Gebühr erheben beide Anbieter.

Tier setzt immer stärker auf Fahrräder

Dass Tier künftig verstärkt auf Leihräder setzen will, machten die Berliner zuletzt mit der Übernahme des Leipziger Anbieters Nextbike deutlich. Jener Deal soll allerdings nicht direkt mit dem Start des E-Bike-Sharingangebots in Berlin zusammenhängen. Während Nextbike teilsweise auf stationsbasiertes Sharing setzt, können Kunden die Tier-Räder überall abstellen. Auch an anderen Standorten sind Nextbike und Tier bereits mit Räder-Flotten parallel zueinander unterwegs. Ein Sprecher erklärte gegenüber dem Tagesspiegel: „Der Plan ist, die Fahrzeuge in der jeweils anderen App verfügbar zu machen.“

Groß geworden ist Tier hierzulande bislang mit dem Verleih von E-Scootern und E-Mopeds. Nach eigenen Angaben ist das Unternehmen inzwischen rund zwei Milliarden Euro wert. Nach dem Start in Brüssel in der vergangenen Woche ist das Start-up inzwischen in mehr als 175 Städten in 19 Ländern in Europa und dem mittleren Osten aktiv. Inzwischen expandiert Tier auch durch Übernahmen: Neben Nextbike kauften die Berliner im Dezember mit Vento Mobility Srl auch italienischen Tochterfirma von Wind Mobility auf.

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