TÜV-Report Mängel an E-Autos: „Hinter Tesla würde nur noch Dacia rangieren“

Eine Sonderauswertung des aktuellen TÜV-Reports vergleicht die Mängel vier beliebter E-Autos der vergangenen Jahre. Ergebnis: Die Quote des Mängelriesen Tesla Model S liegt gut dreimal so hoch wie die des Mängelzwergs Smart Fortwo Electric Drive.

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Der TÜV-Verband verglich die Mängel der E-Autos BMW i3, Renault Zoe, Smart Fortwo Electric Drive und Tesla Model S.
Der TÜV-Verband verglich die Mängel der E-Autos BMW i3, Renault Zoe, Smart Fortwo Electric Drive und Tesla Model S.
(Bild: TÜV Süd)

„Erstmals sind ausreichend viele Elektroautos bei den TÜV-Prüfstellen vorgefahren, um eine vorläufige Bewertung der technischen Sicherheit der Fahrzeuge vornehmen zu können“, erläutert TÜV-Verband-Geschäftsführer Joachim Bühler den Beweggrund für die Sonderauswertung des TÜV-Reports 2022, erschienen im November vergangenen Jahres. Die Sonderauswertung vergleicht vier beliebte E-Autos der vergangenen Jahre: BMW i3, Renault Zoe, Smart Fortwo Electric Drive und Tesla Model S. Das Abschneiden der Fahrzeuge bezeichnet der Verband in einer Mitteilung als „durchwachsen“.

Unter den vier genannten E-Autos schneidet der Smart Fortwo Electric Drive mit einer Mängelquote von 3,5 Prozent am besten ab. Mit Fehlern an Abblendlicht und Bremsscheiben sowie einer Quote von 4,7 Prozent landet der BMW i3 auf Platz zwei. 5,7 Prozent und Mängel an Scheinwerfern und Fahrwerk sind es beim Renault Zoe. Zum Letztplatzierten des Testquartetts urteilt der TÜV-Verband: „Am schlechtesten schneidet in dem Quartett der Tesla Model S ab. Mit einer Mängelquote von 10,7 Prozent fällt jeder zehnte Tesla Model S durch die erste Hauptuntersuchung.“

Danach nur Dacia Duster und Logan

Projiziert auf die 128 im TÜV-Report 2022 gelisteten Pkw mit Verbrennungsmotor, würde der Smart Fortwo Electric Drive in deren erstem Drittel, der BMW i3 im zweiten Drittel sowie Renault Zoe und Tesla Model S im letzten Drittel landen. Der TÜV-Verband ergänzt: „Hinter dem Tesla würden nur noch der Dacia Duster und der Dacia Logan rangieren.“

Der zusätzliche Prüfumfang von E-Autos innerhalb der HU umfasst derzeit u. a. den Hochvolt-Akku (Sichtprüfung) und dessen Befestigung, den Zustand von Leitungen, Isolierungen, Anschlüssen und Steckern, das Einstecken und Abziehen des Ladekabelsteckers sowie die Wegfahrsperrenfunktion bei angeschlossenem Ladekabel. Das Ladekabel selbst wird jedoch nicht geprüft. Joachim Bühler begründet das mit dem Fehlen der Mitführpflicht: „Eine Mitführpflicht für Ladekabel müsste erst gesetzlich verankert werden, bevor diese bei der HU geprüft werden können.“

Für den TÜV-Report 2022 wurden rund 9,6 Millionen Pkw-Hauptuntersuchungen ausgewertet. Untersuchungszeitraum war Juli 2020 bis Juni 2021. Als Basis der Mängelquoten der vier genannten E-Autos dienten 1.142 HU des BMW i3, 1.939 HU des Renault Zoe, 1.645 HU des Smart Fortwo Electric Drive und 812 HU des Tesla Model S. Im TÜV-Report sind die Fahrzeuge jedoch nicht enthalten, weil sie erst seit einigen Jahren in nennenswerten Stückzahlen verkauft werden.

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