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Verkehrswende „Kiss+Ride“: München will Verkehrskonzept rund um den Hauptbahnhof revolutionieren
Der Vorplatz des Münchner Hauptbahnhofs soll in naher Zukunft zur autofreien Zone werden. Wie die zentrale Verkehrsdrehscheibe der bayerischen Landeshauptstadt stattdessen bald aussehen und funktionieren soll.
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Etwa bis 2030 werden die Bauarbeiten am Münchner Hauptbahnhof noch andauern. Wenn das Großprojekt einmal fertig ist, soll man die Veränderungen nicht nur optisch erkennen. Auch strukturell wird Vieles anders. Am Mittwoch traf der Stadtrat der bayerischen Landeshauptstadt eine Grundsatzentscheidung: Autos sollen auf dem Vorplatz des Bahnhofs künftig nichts mehr verloren haben. Die Pläne müssen nun noch final von der Vollversammlung bestätigt werden.
Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) erklärte dazu: „Die Aufenthaltsqualität und die Verbindung in die Altstadt zu verbessern, ist mir ein wichtiges Anliegen.“ Aktuell sind täglich noch bis zu 17.000 Autos auf dem Vorplatz unterwegs. In naher Zukunft sollen dort stattdessen Fußgänger-, Radfahrer und Tram-Bahnen das Bild prägen.
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Jobporträt: Verkehrsplaner
Ein autofreier Platz ermöglicht es, den Hauptbahnhof über die Arnulfstraße im Norden und die Bayerstraße im Süden zu erschließen. Für Autos befahrbar soll dagegen die Schützenstraße bleiben. Laut einem Verkehrsgutachten würden bei einer Umsetzung der Pläne auf der Seidlstraße, Marsstraße und Sonnenstraße „geringfügige Mehrbelastungen“ entstehen.
Der Stadtrat zeigt sich aber überzeugt, dass der Hauptbahnhof so auch künftig gut für motorisierte Fahrzeuge zu erreichen sei. Als begleitendes Konzept dafür fasst die Politik sogenannte „Kiss+Ride“-Zonen ins Auge: An Stellplätzen im Norden und Süden sollen Autofahrer kurz halten dürfen, um jemanden zum Bahnhof zu bringen oder von dort abzuholen. Auch für Taxis und Lieferverkehr plane man ausreichend Zufahrtsmöglichkeiten ein, heißt es.
„Alle Verkehrsmittel im Blick – so stelle ich mir die Verkehrswende vor“
Das war vor allem der CSU wichtig, die zuvor einen entsprechenden Änderungsantrag gestellt hatte. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Hans Theiss sagte dazu: „Nur wenn der Hauptbahnhof – neben der ÖPNV-Anbindung und Fahrradstellplätzen in großem Stil – weiterhin auch gut mit dem Auto erreichbar bleibt, kann man noch mehr Menschen zum Reisen mit der Bahn motivieren und so einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz leisten.“ Letztlich stimmte die CSU dem Vorhaben zu.
Münchens zweite Bürgermeisterin Katrin Habenschaden erklärte: „Alle Verkehrsmittel im Blick – so stelle ich mir die Verkehrswende vor. Dass der Stadtrat diese Entscheidung im Konsens getroffen hat, freut mich ganz besonders – gemeinsam kommen wir am schnellsten voran.“ Der Bahnhofsvorplatz als Eingangstor zur Stadt werde so zum „Symbol für die Verkehrswende“, ist die Grünen-Politikerin überzeugt.
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