Elektromobilität Kein „finanzielles Glücksspiel“ mehr: Mercedes führt Lade-Tarife ein

Von Christoph Seyerlein |

Bislang gibt es bei Mercedes Me Charge keinerlei Preisgarantien an öffentlichen Ladesäulen. Das kann zu bösen Überraschungen bei der Rechnung führen. Ab Juni wollen die Schwaben nun gegensteuern.

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In Europa haben Mercedes Me Charge-Kunden Zugang zu rund 300.000 Ladepunkten.
In Europa haben Mercedes Me Charge-Kunden Zugang zu rund 300.000 Ladepunkten.
(Bild: Mercedes-Benz)

Mercedes stellt sein Lade-Angebot „Me Charge“ neu auf. Wie der Hersteller am Montag mitteilte, wird es ab Juni 2022 in Europa drei Tarifstufen für den Dienst geben. Me Charge-Nutzer haben auf dem Kontinent Zugang zu rund 300.000 Ladepunkten.

Folgende Tarife führt Mercedes im Frühsommer ein:

Für Mercedes-Kunden gibt es einige Sonderkonditionen. So erhalten Käufer eines neuen Plug-in-Hybrid-Modells beispielsweise ein Jahr das M-Paket inklusive. Sie sparen sich also die Grundgebühr von 58,80 Euro für 12 Monate. BEV-Käufer bekommen sogar das L-Paket für ein Jahr umsonst, ihre Ersparnis liegt also bei 214,80 Euro. Auch modellspezifisch gibt es bei Mercedes Besonderheiten: Wer einen EQS kauft, darf beispielsweise ein Jahr kostenlos bei Ionity laden.

Tarife sollen sich an Fahrprofilen orientieren

Mercedes-Vertriebsvorständin Britta Seeger erklärte, die drei Tarife würden sich an verschiedenen Fahrprofilen orientiert. Das S-Paket eigne sich für Gelegenheitslader, M für „Normallader“ und L für Viellader. Kunden verspricht der Hersteller künftig „maximale Kostenübersicht an öffentlichen Ladestationen“.

Damit reagieren die Schwaben auch auf Kritik an ihrem bisherigen System. Anfang des Jahres hatte beispielsweise die Fachzeitschrift „Auto Motor und Sport“ verschiedene OEM-Ladetarife unter die Lupe genommen. Weil bei Mercedes Preisgarantien ähnlich wie bei Porsche, Renault, Stellantis oder VW bislang fehlten, urteilten die Autoren: „Da gleicht Laden einem finanziellen Glücksspiel.“

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