Regionalverkehr Im Berliner Umland fahren ab Ende 2024 sechs Wasserstoff-Züge

Von Christoph Seyerlein

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Es ist ein 100 Millionen-Euro-Projekt: Drei Verbundpartner wollen das nördliche Umland ab Dezember 2024 auch mit Wasserstoff-Zügen an die Hauptstadt anbinden. Wie das gelingen soll.

Die Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) erhält für die Beschaffung von sechs Wasserstoff-Zügen rund 9 Millionen Euro staatliche Förderung.
Die Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) erhält für die Beschaffung von sechs Wasserstoff-Zügen rund 9 Millionen Euro staatliche Förderung.
(Bild: Alstom)

Drei Verbundpartner wollen das nördliche Umland Berlins ab dem 15. Dezember 2024 mit Wasserstoff-Brennstoffzellen-Zügen an die Hauptstadt anschließen. Der Energieerzeuger Enertrag und die Kreiswerke Barnim brachten nun ein entsprechendes Vorhaben gemeinsam mit der Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) auf den Weg. Rund 100 Millionen Euro wird das Projekt wohl kosten. Ein Viertel davon kommt vom Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff-und Brennstoffzellentechnologie, dem staatlichen Förderprogramm für den Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur.

Die NEB erhält für den Kauf von sechs Wasserstoffzügen rund neun der 25 Förder-Millionen. Enertrag wiederum baut ein eigenes H2-Werk. Dort soll mit Hilfe von Windkraft zu 100 Prozent grüner Wasserstoff produziert werden. Jenes Bauvorhaben unterstützt der Bund mit 13 Millionen Euro. Die Kreiswerke Barnim sind für den Aufbau einer Wasserstoff-Zugtankstelle verantwortlich und erhalten dafür 2,5 Millionen Euro vom Bund. Als Forschungspartner stehen die BTU Cottbus-Senftenberg und das Deutsche Zentrum für Luft-und Raumfahrt bereit.

Fahren sollen die Züge auf der Regionalbahnlinie RB27 zwischen Berlin-Wilhelmsruh und Groß Schönebeck. Teilweise wird die Bahn auf einer historischen Strecke unterwegs sein: Aktuell wird die Stammstrecke der sogenannten Heidekrautbahn reaktiviert.

Wasserstoff „ist der billigste erneuerbare Treibstoff“

NEB-Vorstand Detlef Bröcker erklärte: „Durch den Betrieb wasserstoffbetriebener Fahrzeuge können die Geräuschbelastung reduziert und ein CO2-Ausstoß im Regionalverkehr vermieden werden.“ Im Vergleich zu einem dieselbetriebenen Zug sollen CO2-Einsparungen von bis zu 2.500 Tonnen pro Jahr möglich sein. Enertrag-Chef Jörg Müller fügte an: „Wir wollen unsere Region mit Wasserstoff aus Windkraft versorgen. Er ist der billigste erneuerbare Treibstoff.“

Wasserstoff sei die Voraussetzung für eine erfolgreiche Energiewende und im Verkehrsbereich eine ideale Ergänzung zum Strom. „Mit der Bahn durch Brandenburg zu fahren macht sicher doppelt so viel Freude, wenn der Treibstoff aus hiesigen Windmühlen stammt“, ist Müller überzeugt.

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