Smart City Frankfurter Waldstadion als Mobilitätslabor

Von Claus-Peter Köth |

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Auf dem „Campus FreeCity“ in Frankfurt am Main erforschen Wissenschaftler, Städteplaner und die EDAG Group die Verbindung von automatisierten Fahren mit immer dynamischeren Stadt- und Wirtschaftsräumen.

EDAG CityBots sind modulare Roboter-Transport- und Beförderungsmodule, die hochautomatisiert und hochgradig vernetzt das Ökosystem der Smart City rund um die Uhr in Bewegung halten sollen.
EDAG CityBots sind modulare Roboter-Transport- und Beförderungsmodule, die hochautomatisiert und hochgradig vernetzt das Ökosystem der Smart City rund um die Uhr in Bewegung halten sollen.
(Bild: EDAG Group)

Die Zukunft ist smart: Smart City, Smart Home, Smart Factory, Smart Mobility – um nur einige der Buzz-Words in Zeiten der digitalen Transformation zu nennen. Um dabei aus smarten Ideen überzeugende Innovationen und Fortschritt in der realen Welt entstehen zu lassen, ist mehr denn je Engineering gefragt, ganz klassisch im Sinne von Planen, Konstruieren und Bauen bis hin zum Smart Engineering mit Simulationen, digitalen Zwillingen und virtueller Realität.

All dies fließt gerade in Frankfurt am Main im Digitalzentrum „Arena of IoT“ auf dem Stadiongelände des Deutsche Bank Parks zusammen; dem ehemaligen Frankfurter Waldstadtion, in dem Eintracht Frankfurt seine Bundesliga- und Europapokal-Spiele austrägt.

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In dem vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) geförderten Projekt „Campus FreeCity – Reallabor zur Erforschung einer vernetzten Flotte modularer Roboterfahrzeuge“ geht es zweieinhalb Jahre lang bis 2024 um Problemstellungen und praxisrelevante Lösungsansätze des bisher weitgehend unkoordinierten urbanen Verkehrs – im Labormaßstab.

Die Projektpartner

Verantwortlich zeichnet sich ein Konsortium aus acht Partnern unter Leitung der House of Logistics and Mobility (HOLM) GmbH. Mit dabei sind die EDAG Engineering GmbH, die Eintracht-Digitaltochter EintrachtTech GmbH, T-Systems International, die Compredict GmbH, Dekra Automobil sowie mehrere wissenschaftliche Institute von der Hochschule Fulda und der TU Darmstadt.

Maßgeblich getragen wird das Forschungsprojekt durch das Konzept der EDAG City Bots. Die Roboter-Transport- und Beförderungsmodule wurden als Teil eines komplexen Ökosystems im urbanen Raum entwickelt. Sie bilden gleichermaßen den technologischen und sozioökonomischen Kern der Reallabor-Installation.

Ein Meilenstein der Mobilität

Für die EDAG ist das Forschungsprojekt nach eigenen Angaben zugleich auch Spiegelbild des eigenen Zukunftskurses. Denn Mobilitätsentwicklung werde längst nicht mehr alleine in Fahrzeugbau und Transportfunktionen von A nach B gedacht, sondern auch ganzheitlich in der Vernetzung von Ökosystemen in Stadt, Land und Industrien.

Dabei gehe es etwa um das Interagieren von hochautomatisierten Fahrzeugen mit den Bewohnern einer Smart City sowie um das Orchestrieren von Service- und Sicherheitsfunktionen in einer Stadt. In diesem Zusammenhang stehen die Technologieentwickler der EDAG im intensiven Austausch mit allen an der Gestaltung von Lebens- und Arbeitswelten beteiligten Akteuren – aus Wirtschaft, Politik, Verwaltung, Logistik, Kultur, Handel und Dienstleistung.

Der Engineering-Dienstleister ist überzeugt, dass neue, oft disruptive Technologien und Produktionsweisen in Zeiten des Klimawandels und der Ressourceneffizienz in künftigen Mobilitätsanforderungen wie dem EDAG CityBot zum Einsatz kommen werden. Auf dem „Campus FreeCity“ lasse sich dieser auf Innovationsgeist, Kooperation und Vernetzung basierende Ansatz wie unter einem Brennglas beobachten. „Der Begriff ‚Reallabor‘ ist absolut treffend“, bestätigt Gerhard Körbel, Gesamtprojektleiter Campus FreeCity der EDAG Group.

Forschung und Entwicklung im Realitäts-Check

Rein technisch fokussiert der „Campus FreeCity“ auf die Vernetzung der City Bots mit der Labor-Infrastruktur für deren Orientierung und den sicheren Betrieb mit Kamera und Sensorik. Über die fahrzeugnahen und externen Backend-Systeme werden das Leitsystem sowie die angebotenen Services mit Buchungssystem per App getestet. Analysen zum Predictive Maintenance stellen den Betrieb der Roboterflotte sicher und beugen Ausfällen vor.

Rein gesellschaftlich gilt es laut EDAG, mehr Vertrauen und Technikaffinität beim Anwender zu gewinnen, indem Nutzen und Nachhaltigkeit im Vordergrund stehen. Ferner soll mit dem Forschungsvorhaben ein Bürgerdialog intensiviert werden, damit eine Mensch-Maschine-Kollaboration in der breiten Öffentlichkeit an Akzeptanz gewinnt – für mehr Lebensqualität, für praktikable Lösungen zur Verkehrswende und gegen einen innerstädtischen Verkehrsinfarkt.

Gebündelte Kompetenzen

Auf dem Campus FreeCity kommen die vielfältigen Facetten der Mobilität von morgen sehr praxisnah zur Geltung. Die EDAG spricht von einem richtungsweisenden Thinktank für Smart Mobility. Er soll die Hard- und Softwarespezialisten, Maschinenbauer, Fahrzeugprofis sowie industrielle Umsetzer und Städteplaner zusammenführen.

Diese finden in dem Projekt nicht nur eine kreative Spielwiese, sondern auch eine Plattform für das gemeinsame Entwickeln und Ausprobieren neuer Ideen. Für Gerhard Körbel steht deswegen bereits nach den ersten Projektwochen fest: „Mit unseren City Bots in einer realen Umgebung werden wir nachweisen, dass hochautomatisierte Roboterfahrzeuge gezielt eingesetzt und auf die Interaktion mit den Menschen abgestimmt, einen gesellschaftlich relevanten und nachhaltigen Nutzen leisten.“

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Mit starken Partnern an der Seite werde auf dem Campus FreeCity ein wichtiger Beitrag für die Zukunft der Mobilität geleistet. Der Zeitpunkt sei gut gewählt, betont Körbel: „Wenn nicht jetzt, wann dann?“

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