Urbanes Verkehrsnetz Deutsche Städte sollen Seilbahnen bauen

Quelle: dpa

Die Ampelkoalition will Gondelbahnen in den deutschen ÖPNV integrieren. Das wird spannend – man denke allein an den Schattenwurf. In La Paz, wo es keine U- und S-Bahnen gibt, kostete die Seilbahnstrecke bislang circa 23 Millionen Euro pro Kilometer.

Die Seilbahnlinie „Grün“ in La Paz, Bolivien, transportiert auf einer Länge von 3,7 Kilometern in 165 Kabinen (jeweils bis zu zehn Fahrgäste) pro Stunde und Richtung im Schnitt circa 3.000 Personen.
Die Seilbahnlinie „Grün“ in La Paz, Bolivien, transportiert auf einer Länge von 3,7 Kilometern in 165 Kabinen (jeweils bis zu zehn Fahrgäste) pro Stunde und Richtung im Schnitt circa 3.000 Personen.
(Bild: Doppelmayr)

Der Bund will es den Städten in Deutschland erleichtern, Seilbahnen als Ergänzung von Bussen und Bahnen zu bauen.

Dazu ist ein Leitfaden für die Kommunen in Arbeit, der 2022 fertig werden soll. „Unser ÖPNV in den großen Städten ist gut organisiert, aber stößt an seine Grenzen“, sagte Projektleiter Sebastian Beck vom Beratungsunternehmen Drees & Sommer der Deutschen Presse-Agentur. „Bei der Seilbahn geht es darum, Lücken zu schließen, zu entlasten, zu verlängern, zu überbrücken.“

„Eine Seilbahn allein ist nicht die Lösung aller Verkehrsprobleme“

Als erste deutsche Stadt will Berlin eine Seilbahn komplett in den öffentlichen Personennahverkehr integrieren. Das haben SPD, Grüne und Linke in ihren Koalitionsverhandlungen vereinbart. Der Bund sieht in Seilbahnen eine klimafreundliche, preiswerte und zuverlässige Alternative. Ein Ministeriumssprecher schränkte jedoch ein: „Eine Seilbahn allein ist nicht die Lösung aller Verkehrsprobleme.“ Städte müssten die Vor- und Nachteile sorgfältig abwägen.

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